Meine Odyssee

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hoffi-2
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Meine Odyssee

Beitrag von hoffi-2 » 25 Okt 2008 19:23

Damit dieser Thread nicht so lang wie ein Buch wird, werde ich ihn aufteilen...

Zum einem möchte ich mich erst mal vorstellen:
Hallo erstmal, ich bin die Neue...
Mein Name ist Silke und ich bin 41 Jahre alt.
Im August diesen Jahres bin ich das erste Mal zu einem Orthopäden gegangen, weil ich seit Monaten Schmerzen in der Schulter hatte.

Hier mein Bericht, wie dieser Besuch ablief:

Ich bin ja sowas von gefrustet und enttäuscht über unsere Ärzteschaft...
Hatte einen Termin beim Orthopäden, weil ich schon seit
Monaten Probleme mit der linken Schulter habe. Kann auf der linken
Seite nicht liegen, kann auf der rechten Seite nicht richtig liegen,
weil die linke Schulter beim "vorkippen" anfängt zu schmerzen.
Außerdem ist die Bewegung eingeschränkt.
Komme mit dem Arm nicht richtig hinter den Körper und nicht
richtig über bzw. hinter den Kopf. Außerdem fing es langsam auch schon an, mich beim Laufen/joggen zu behindern, wenn die Arme locker seitlich
mitschwingen sollen.

Also, Termin beim Orthopäden geholt...

Der lief folgendermaßen ab:

Er kam rein, frage was los ist, ich ihm gesagt was ich für
Probleme habe. Und das ich das Schultergelenk in Verdacht habe,
das könnte man ja mal röntgen.

"Ne, ne... so schnell wird hier nicht geröngt..." waren seine Worte.

Oberkörper freimachen, es wird abgetastet, gezogen, geschoben,
das übliche halt. Danach kam er zu dem Ergebnis,
das es wohl nicht das Gelenk, sondern die Sehne ist.
Ich bekäme jetzt eine Spritze mit einer Mischung aus
Kortison und Schmerzmittel in die Schulter und in zwei Wochen
sehen wir weiter, kann sein das es dann weg ist, oder ich noch 1 - 2
Spritzen brauche.

Nächster Raum, OP-Raum, hört sich schon vielversprechend an...
Arzt kam rein und legte mir einen Wisch vor, DIN A 4 beidseitig beschrieben.
Eine Einverständniserklärung das er mir die Spritze geben darf.
Er legte sie mir gleich mit der Seite 2 als erstes vor, so das ich
gleich zur Unterschrift kommen sollte.

Ich gleich, MOMENT, ich will wenigstens mal lesen, was ich da
unterschreibe... Ich will ja schließlich keine Waschmaschine kaufen...

Nach dem lesen hatte ich eigentlich gar keine Lust mehr auf die Spritze.
Was ich ihm auch sagte. Er meinte, die Spritze würde bestimmt helfen,
und dieser Wisch wäre halt reine Routine, vom Gesetzgeber vorgeschreiben,
weil eine Spritze geben wohl sowas wie Körperverletzung sein soll. Hmmm...

OK, dann rein damit... Kann ja nur besser werden...

Ich kann Euch sagen: NIE WIEDER!!! NIE WIEDER lass ich mir so
eine Spritze verpassen. Es war die Hölle. Ich hätte ihm beinahe
in den Arm gebissen. Ich bin ja echt nicht zimperlich,
aber das war echt strong...

Ich habe mich so geärgert, das ich mich habe zu dieser Spritze
hinreißen lassen. Zu mal in dieser Einverständniserklärung noch stand,
das der Arzt mich über meine Erkrankung umfassend informiert und mich über alle Risiken der Spritze aufgeklärt hat.

Beides ist ja NICHT passiert.
Zur Diagnose sagte er ja nur, es ist WOHL nicht das Gelenk sondern
die Sehne in der Schulter.

Und von den Risiken und Nebenwirkungen habe ich erst durch das Lesen
der Einverständniserklärung erfahren. Nix davon nur annähernd im Gespräch...

Na ja, nu war die Spritze gesetzt und ich hatte mehr Schmerzen in
der Schuler als vorher. Konnte kaum mit dem Auto nach Hause fahren.
Zum Glück kann ich auf Automatik umschalten und einarmig fahren.
Der Weg war ja auch nicht soooo lang...

Zu Hause angekommen hab ich schon geheult vor Schmerzen...
Ich bekam den Arm nichteinmal mehr hoch.

Habe mich dann entschlossen zu meinem Heil- und Chioropraktiker zu fahren, der mich bislang immer getrettet hat, zumindest wenn es um meinen Rücken geht. Ich hoffte, er konnte auch meiner Schulter helfen. Da ich nicht schon wieder einarmig fahren wollte, hat mein Mann mich hingefahren.

Als ich ihm die ganze Geschichte erzählt hatte, schüttelte erst mal
den Kopf und sagte, warum ich denn nicht gleich zu ihm gekommen bin
und warum ich mich erst von so einem "Kurpfuscher" verunstalten lasse.

Ich versicherte ihm, das mir so ein Fehler BESTIMMT nicht wieder
unterläuft und das mir Orthopäden in Zukunft gestohlen bleiben können.

Nachdem er meine Schulter untersucht hat, kam auch er zu dem Ergebnis,
das das Probleme die Sehne in der Schulter ist.
Aber der Arzt hat die Spritze vollkommen FALSCH gesetzt.
Mit dem Teil hat er mir jetzt die Schulter total blockiert,
weil ich durch die Spritze jetzt ein riesen Hämatom auf der Sehne sitze habe.

Er hat dann seine chiropraktik "spielen lassen" und mir zu guter letzt
noch eine Procain Spritze gesetzt, damit ich mich überhaup erst mal
wieder bewegen konnte.

Heute habe ich zwar noch schmerzen, aber lange nicht so stark wie gestern nach der Spritze vom Orthopäden. Freitag gehe ich nochmal zum meinem Heil- und Chiropraktiker zur Weiterbehandlung.

Da er ja meinen Rücken auch immer wieder hinbekommt, hat er mein
vollstes Vertrauen!!!

Ein Orthopäde jedenfalls sieht mich NIE wieder!!!

DANKE an alle, die meine Geschichte bis hier hin gelesen und
durchgehalten haben.

Fortsetzung folgt...
Es geht noch weiter...
Bin erstmal auf Eure Antworten gespannt...
Lieben Gruß
Hoffi-2

Im August 08 mit Schulterschmerzen zum Orthopäden. Diagnose: Impingemend-Syndrom
Nach MRT: Kapsel- und Schleimbeutelentzündung und Sehenanriss am Ansatz der Rotatorenmanschette.
Die linke Schulter ist dadurch ca. 70 % Bewegungseingeschränkt.

ronja
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Beitrag von ronja » 26 Okt 2008 11:35

Hallo Hoffi 2,

ach, wie sich die Geschichten doch ähneln. Auch ich habe eine Odysee hinter mir und in den letzten Jahren viel mit meinen Schultern erlebt. Auch schon reichlich unsachliche wenn nicht sogar völlig falsche Diagnosen erhalten. Da es leider immer schlimmer mit den Schmerzen wurde, egal, was oder wen ich ausprobiert habe, ging ich letztendlich zu einem Spezialisten (privat bezahlt). Nach dem selben MRT Bild, bei dem der Radiologe eine völlig kaputte und auch noch eingesteifte Schulter diagnostiziert hat, hat mich der Spezialist wieder beruhigt. Er wollte mich zwar gerne operieren, daß ich schneller wieder beweglich werde, hat aber auch gemeint, daß diese Entzündung - Frozen Shoulder - selbst ausheilt. Man braucht eben viel Geduld, den richtigen Arzt, der in der jeweiligen Schmerzphase das geeignete verschreibt und dieses Forum um seinen Frust und manchmal auch seine Verzweiflung an den Mann/Frau zu bringen.

Ich habe leider das Gefühl, daß Du auch in unserem Frosties-Club aufgenommen werden wirst. Kannst ja mal nachlesen, was wir so alles ausprobiert haben. Röntgen solltest Du dich aber trotzdem lassen, um einen Knochensplitter o.Ä. zu erkennen.

Das war mein Wort zum Sonntag.
Liebe Grüße

Ronja

Frozen Shoulder, links, wieder aufgetaut und beschwerdefrei. Rechte Schulter nur noch leichte Einschränkungen.

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Beitrag von hoffi-2 » 26 Okt 2008 14:45

Hallo Ronja,

danke für die aufnahme im "Frozen Schulter Club" :D
Hast Du Deine Schuler operieren lassen, oder hast Du sie von selbst ausheilen lassen? Ich schrecke im Moment auch noch vor einer OP zurück.
Mein Ziehvater hat den gleichen Mist, angefangen vor Jahren schon, er hat mittlerweile die 4. OP hinter sich ...
Zur Zeit mache ich gerade eine Wobenzym-Kur um die Entzündung zu bekämpfen. Hoffe das bringt was, ist ja ziemlich teuer das Zeug...

Gruß Silke
Lieben Gruß
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Beitrag von hoffi-2 » 26 Okt 2008 14:50

... Fortsetzung meiner Odyssee-Geschichte:

Ca. zwei Wochen nach meinem Orthopäden-Reinfall-Besuch.
Schmerzen in der Schulter noch da, schlimmer als zuvor.
Ich kann nicht darauf liegen, bei bestimmten Bewegungen sehe ich nur noch Sternchen...
Mein Heilguru hat ganz schön was zu ackern, das wieder ins Loot zu bekommen...
Mir würde es ja schon helfen zu wissen was es denn ist...
Ist es Verkalkung, eine Entzündung, wirklich ein Sehnenproblem oder doch das Gelenk???
Da würde ein Röntgenbild, welches mir ja leider verwehrt wurde, echt Aufschluss bringen!
Wenn man die Ursache der Schmerzen kennen würde, könnte man die Ursache ja auch behandeln und nicht nur die Symptome... Denn an eine Sehnenreizung glaube ich nicht wirklich...

Wenn es demnächst nicht besser wird, werde ich mir eine Überweisung zu einer Röntgenpraxis holen, nur um ein Röntgenbild zu bekommen mit dem mein Heilguru auch schon einem Menge anfangen kann.

Fortsetzung folgt...
Lieben Gruß
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Beitrag von hoffi-2 » 26 Okt 2008 14:53

... Fortsetzung meiner Odyssee:

So, ich war nicht in einer Röntgenpraxis, ich war auf anraten meines Physiotherapeuten jetzt bei einem Chirurgen :-)
Ich wollte ja gerne eine DIAGNOSE von meinen Schulterproblemen haben
und ein Röntgenbild um endlich zu wissen was ist und woran ich bin.

Ich muss sagen, der Chirurg war echt klasse.
Er hat sich wirklich Zeit für mich genommen, nach drei verschiedenen Röntgenbildern und einer Ultraschalluntersuchung stand die Diagnose fest.

Ipingment-Syndrom mit einer beginnenden Verkalkung...

Er hat mir alles genau erklärt anhand der Bilder und des Ultraschalls.

Therapie im Moment: 6 Mal Krankengymnastik und Montag bekomme ich ein Tens-Gerät (Reizstrom) für 4 Wochen nach Hause.
Er hat mir zu einer Stoßwellentherapie geraten.
Bei meiner geringen Verkalkung sollte ich mit drei Sitzungen auskommen.
Kosten: je Sitzung 60,- Euro, zahlt keine Krankenkasse...

Kann ich mir leider im Moment nicht leisten.
In den letzten 8 Wochen ist bei uns erst der Fehrnseher,
dann die Waschmaschine und zu guter Letzt auch noch der Computer hops gegangen. Jetzt geht gar nix mehr...

Außerdem bin ich ja noch bei meinem Heil- und Chiropraktiker in Behandlung, welche ich auch schon selbst bezahlen muss...
Da es aber ein guter Freund von mir ist, zahle ich nicht den vollen Preis und kann ihm Geld geben, wenn es mir möglich ist...

Nun suche ich noch nach alternativen Theapieformen für mein Ipingement-Syndrom. Hat jemand Erfahrungen auf diesem Gebiet oder kann mir ein paar Tipps geben?

Mein Heilguru gibt zwar schon sein bestes meine Schulter wieder hin zu bekommen, aber die Therapie ist so schmerzhaft, das ich jedesmal vor Schmerzen in Tränen aufgelöst bin...

... Fortsetzung folgt...
Lieben Gruß
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Beitrag von hoffi-2 » 26 Okt 2008 14:56

Fortsetzung meiner Odyssee...

Kurzes Update:

Ich habe das Tenz-Gerät (Reizstrom) im Gebrauch, merke aber keine Besserung.

Habe jetzt schon drei Mal Krankengymnastik gehabt und außerdem ja noch jede Woche 2 Mal Funktionstraining, wo ich aber nur eingeschränkt teilnehmen kann. Besserung bis jetzt noch nicht spürbar.

Ich nehme seit 2 Wochen Teufelskralle und Weihrauch in Tablettenform.
Die sollen entzündungshemmend sein. Ich erhoffe mir, dadurch meine Entzündung loszuwerden. Linderung merke ich auch hier nicht wirklich...

Mein Heil- und Chiropraktiker versorgt mich an ganz schlimmen Tagen mit Procain.

Chiropraktisch mache ich gerade eine Pause.
Zuviel soll auch nicht gut sein.
Außerdem ist es ja eine Privatpraxis und meine finanziellen Mittel sind erschöpft...

Ich habe von meinem Heil- und Chiropraktiker so wilde Chinesische Kräuter bekommen... Die soll ich in 400 ml Wasser ca. 15 Minuten kochen und dann den Sud trinken. Schmeckt absolut wiederlich und nach dem kochen stinkt meine Bude wie hulle... Hab ihn gefragt was da drin ist. Er meinte nur: DAS WILLST DU GAR NICHT WISSEN...
Er sagt, es wäre bei meiner Schulter einen Versuch wert, das Zeug erstmal so 2-3 Wochen jeden Tag zu nehmen. Einen Kumpel von ihm haben die Kräuter vor einer Bandscheiben OP bewahrt... Na ja, im Moment probiere ich ja alles aus um nicht unter das Messer zu müssen.
Und die chinesische Pharmatologie kann schon manchmal kleine Wunder bewirken...

Nur im Moment habe ich das Gefühl es wird jeden Tag schlimmer statt besser... Alleine bei der Bewegung, nur ein T-Shirt beim anziehen in die Hose zu stecken, könnte ich heulen und schreien vor schmerzen.

Ich weiß bald nicht mehr weiter...

Auf Schmerztabletten verzichte ich bisher noch ganz tapfer, ich will mich von dem Zeug nicht abhängig machen...

Habe mir jetzt eine Frist gesetzt.
Sollte sich bis Anfang nächstes Jahr nicht ändern, so werde ich mich wohl doch operieren lassen...

Fortsetzung folgt...
Lieben Gruß
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Beitrag von hoffi-2 » 26 Okt 2008 14:59

Meine Odyssee - Fortsetzung...

Jetzt habe ich einige Zeit an meiner Schulter herumdoktern lassen
und auch vieles ausprobiert.

Ich war beim Orthopäden (nie wieder...), beim Chiropraktiker und
beim Chirurgen. Ich bekomme Krankengymnastik, Massagen, Reizstrom.

Ich nehme entzündunghemmende Naturheilmittel wie Weihrauchkapseln
und Teufelskrallentabletten. Von Schmerzmitteln habe ich
bislang immer noch Abstand genommen (wenn es auch schwer fällt) ich will mich nicht davon abhängig machen. Einmal Schmerzmittel, immer Schmerzmittel...

Nun, nachdem nix wirklich was gebracht hat, habe ich mich entschlossen
eine OP "vorzubereiten". Am 13.11. habe ich einen Termin in einer
Hamburger radiologischen Praxis zum MRT. Ich fahre deshalb von Hannover nach Hamburg, weil dort das einzige kassenärztlich anerkannte OFFENE MRT in meiner Nähe steht. In eine geschlossene Röhre gehe ich freiwillig nicht hinein.

Und in Hamburg war ich vor 2 1/2 Jahren schonmal, als
ein Verdacht auf Bandscheibenvorfall vorlag, der sich zum Glück NICHT
bestätigt hatte...

Dann am 20.11. habe ich einen Termin im Hannoverschen Friederikenstift
zur "Schultersprechstunde". Dort wird dann mit den MRT Bildern das
weitere Vorgehen besprochen.

Außerdem habe ich Kontakt zu meinem "Ziehvater" aufgenommen,
der vor Jahren die gleichen Probleme hatte um mich mit ihm
auszutauschen. Na ja, mittlerweile ist er das 4. Mal operiert, was mir
nicht unbedingt Mut macht.

Aber irgendwas muß jetzt passieren. Meine Bewegungsfreiheit hat sich in
den letzten 8 Wochen um ca. 30 % verschlechtert.

Also werde ich den Schritt zur Operation gehen.

Das einzige was mich ein wenig tröstet:
Man wird es mir kaum glauben, aber beim Laufen habe ich
bislang noch keine Schmerzen... Bin gespannt, wie lange ich
nach der OP, die voraussichtlich im Januar sein wird, pausieren muss.

Fortsetzung folgt...
Lieben Gruß
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Beitrag von ronja » 26 Okt 2008 18:31

Hallo Hoffi 2,

ich habe mich nicht operieren lassen und bin wirklich froh, daß ich diese grausige Zeit, zumindest links, hinter mir habe. Bitte schau dir doch mal unsere Beiträge zur Frozen Shoulder an. Du kannst nachlesen, was wir alles schon ausprobiert haben. Meine Schultern könnte man inzwischen schon mit Platin überziehen, was ich alles dafür an Geld ausgegeben habe. Es hat nichts wirklich nachhaltig gewirkt, außer die Cortisotherapie, auch nicht die Spritzen ins Gelenk.

Jeder, der es wirklich gut mit dir meint und das Operationsrisiko bei einer akuten Entzündung einbezieht, wird dich zur Geduld ermutigen. Diese ganz schlimme Zeit dauert nicht so lange. Die Folgen der OP, auch gerne Gelenktoilette genannt, sind nicht immer optimal.

Wenn du den Nerv hast, lies dir mal meine Beiträge durch vielleicht verstehst du es dann.

In der akuten Phase, die du im Moment wohl hast, sollte keine Physiotherapie gemacht werden. Es wird nur noch schlimmer, glaube mir. Es darf nicht in den Schmerz hineinbewegt werden.
Liebe Grüße

Ronja

Frozen Shoulder, links, wieder aufgetaut und beschwerdefrei. Rechte Schulter nur noch leichte Einschränkungen.

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Beitrag von hoffi-2 » 27 Okt 2008 09:33

Hallo Ronja,

ich bin jetzt etwas verwirrt... :D
Gibt es einen Unterschied zwischen Frozen Schulter und Impingement-Syndrom? Wenn ja, woran erkenne ich denn, ob ich eine FS oder das Impingement habe? Oder ist beides irgendwie das gleiche?
Und kann man auf dem MRT sehen, ob es das eine oder das andere ist?

Jetzt, wo ich mich hier durch das Forum lese, komme ich doch so langsam zum Entschluss mich NICHT operieren zu lassen.

Verstehe ich das Richtig, das die FS von alleine ausheilt?
Um das man die FS nur mit Schmerztherapie behandelt, so das sie erträglicher wird? Und wäre "aussitzen" auch das Richtige für das Impingement Syndrom? Fragen über fragen.... Du siehst, ich bin ein echtes Greenhorn :P

Ich habe am Freitag eine Wobenzym Kur begonnen.
Nehme jetzt 3x10 Tabletten am Tag, bis 1.000 Stück alle sind.
Ich hoffe, das dadurch die Entzündung gehemmt wird...
Ich habe das Gefühl zu spüren, wie die Enzyme schon ihre "Arbeit verrichten"... Kann das sein? Hast Du Wobenzym auch schon ausprobiert?

Von einer Cortison-Schmerztherapie möchte ich auf alle Fälle Abstand nehmen. Ich bin schon "fett" genug, da brauche ich die Nebenwirkungen vom Cortison nicht auch noch... Dann sitze ich den Schmerz lieber aus...

Außerdem habe ich von meinem Ziehvater (auch betroffen) so einige Tipps bekommen.

Ich soll mit einem kleinen Gewicht (Flasche Wasser z.B.) den betroffenen Arm locker hin und her schwingen und außerdem mind. 2-3 Mal die Woche 20 Minuten "Armfahrrad" fahren um zu verhindern, das die Schulter noch steifer wird.

Außerdem soll ich mir eine Schulterbandage verschreiben lassen, die würde auch Linderung verschaffen.

So, ich hoffe, ich habe Dich jetzt mit meinen ganzen Fragen nicht überfordert... :oops:

Gruß Silke
Lieben Gruß
Hoffi-2

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Beitrag von ronja » 27 Okt 2008 13:48

Hallo Hoffi 2,

Du überforderst mich nicht, keine Angst.

Mir wurde gesagt, das es durch den engen Spalt im Schultergelenk automatisch zu einem Impingement kommt, wenn das Kapselgewebe und die Schleimbeutel und was so alles dazu gehört, sich entzünden und somit anschwellen. Es gibt dann einfach einen Druck auf die entsprechenden Sehnen u. Muskeln beim Bewegen des Armes. Je weiter sich die Entzündung ausbreitet, desto schmerzhafter wird die Geschichte.

Es gibt es auch angeborene Engpässe, die sich aber beim Röntgen feststellen lassen und wo dann das Schulterhorn ausgezeichnet hilft.

Die Frozen-Shoulder ist anscheinend die Bezeichnung für die Schultersteife, die keine wirklich erklärbare Ursache hat. Die Schulter kann ja durch alles Mögliche einsteifen ( Verletzung, Überbeanspruchung etc.). Bei der FS weiß man aber bisher noch nicht wo es herkommt. Nur der Verlauf ist bei allen Betroffenen gleich. Es ist einfach so zu erklären, dass die Schulter immer mehr schmerzt und schließlich einsteift. Wie das Einfrieren eines Bratens :? . Das Gewebe mit dem Schulterblatt ist wie eingefroren und steif. Irgendwann nach Wochen oder Monaten kommt die Beweglichkeit langsam wieder und die Schmerzen gehen vorüber. Warum, wann, wie lange jede Phase dauert weiß man leider noch immer nicht genau. Im Idealfall bist Du nach einem Jahr durch. Gute Chancen diese Art der Schultersteife zu bekommen hast Du: Wenn Du eine Frau ( 90%) bist im Alter von ca. 35-60 Jahren, oder mit der Schilddrüse was nicht stimmt, oder der Stoffwechsel - Diabetes z.B.

Es ist bei dieser Form aber sicher, dass man es nur einmal pro. Schulter bekommen kann. Wenn es einmal überstanden ist, ist man aus irgendeinem Grund geschützt.

Leider war das nur die ganz kurze Variante der Erklärung, wie ich sie auf die Schnelle hier weitergeben kann. Es gibt einige gute Links zum Thema. Lese einfach alles, was Du im Forum oder unter Frozen-Shoulder im Internet finden kannst. Leider wird oft nicht richtig erkannt, was mit dem Patienten los ist. Die Quälerei mit dehnen über die Schmerzgrenze hinaus und allerlei Heilsversprechen diverser Heilkundiger kannst Du ruhig skeptisch gegenübertreten. Vieles verschafft Erleichterung, aber die Frozen-Shoulder hat ihren eigenen Zeitplan. Enzyme haben mir leider nicht geholfen, aber vielleicht tut sich bei Dir was.

Eine Gewichtszunahme brauchst Du bei der kurzfristigen Cortisontherapie nicht zu befürchten. Bei mir wurde der jeweilige Entzündungszustand der Schulter aber jedesmal wesentlich besser.

Ich habe zwei MRT Untersuchungen machen lassen. Der Radiologe hat immer alles Mögliche festgestellt. Von Arthrose über Schleimbeutelentzündung, Ergüsse, Abnutzung der Sehnen, Verkapselung etc. - es war alles dabei. Dasselbe Bild hat ein richtiger Spezialist für Schultern angeschaut und gemeint, dass die Schulter überhaupt nicht zerstört ist ( haben mir vorher alle gesagt ) sonder einfach akut eingesteift, verkapselt und unbeweglich. Aber dass alles wieder wird, der Körper baut das wieder ab. Mit OP (Risiko!) geht’s eben evtl. schneller.

Aber jetzt tut mir echt der Arm weh, hoffe ich konnte Dir noch ein wenig mehr erklären.

Die anderen FS-Leute - seht Ihr es auch so???
Liebe Grüße

Ronja

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Beitrag von hoffi-2 » 27 Okt 2008 14:31

Hallo Ronja,,
danke für Deine ausführiche Erklärung...
Ich habe am Mittwoch nochmal einen Termin bei meinem Chirurgen.
Den werde ich auch noch mal fragen ob es bei mir auch eine FS sein könnte.

Von den Kriterien, die Du aufgeführt hast, könnte es auch hinkommen...

1. Ich bin eine Frau
2. Mit 41 bin ich zwischen 35-60 Jahre alt und
3. habe ich einen Morbus Basedow (Schilddrüsenerkrankung) Dieser wurde im Jahre 2000 behandelt. Ich hatte eine Radiojodtherapie bei der die Schilddrüse "abgetötet" wurde. Seit dem muß ich die Schilddrüsenhormone "manuell" in Form von Tabletten zu mir nehmen.

Es passt also vieles...
Dann kann ich ja noch Hoffnung haben, das der Spuk vielleicht nach 1-2 Jahren vorbei ist...

Wenn ich meine MRT hatte, werde ich mal Meldung machen, was die rausgefunden haben.

Was hälst Du von einer Schulterbandage?
Lieben Gruß
Hoffi-2

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Beitrag von hoffi-2 » 27 Okt 2008 15:08

Mir ist gerade eingefallen, das ich ja mal meine Symptome hier niederschreiben könnte, da ich mir ja jetzt nicht mehr so sicher bin, ob ich ein Impingemend habe oder eine Frozen Schulter...

Also, betroffen ist meine linke Schulter.
Vor ca. 8-10 Wochen bin ich mit der Linken Hand noch über den Kopf bis zum rechten Ohr gekommen. Das klappt jetzt nicht mehr.

Wenn ich den linken Arm seitlich hochhebe soll, komme ich noch ungefähr bis Schulterhöhe, dann ist Schluss.

Ich habe Schwierigkeiten bei an- und ausziehen.
Ein T-Shirt hinten in die Hose stecken ist gar nicht mehr so einfach, ebenso ein T-Shirt oder Sweatshirt über Kopf ausziehen...

Haarewaschen geht beidhändig nur noch eingeschränkt.

Außerdem habe ich Schmerzen, wenn ich z. B. mit der linken Hand runterhängend nach rechts auf die Hüfte greifen will (T-Shirt vorne in die Hose stecken)...

Nachts ist das liegen auf der linken Schulter gar nicht möglich.
Bauchlage mit Schwerpunkt links auch nicht.

Wenn ich auf der rechten Seite liege und die linke Schulter da etwas weiter nach vorne klappt, bekomme ich auch Schmerzen.

Wenn ich auf dem Rücken liege bin ich Schmerzfrei, aber in Rückenlage kann ich nicht schlafen :cry:

So, jetzt meine Frage an die Frostis hier :)

Sind das Symptome einer FS?
Oder doch ein Impingement?

Ich bin so unsicher... :?:
Lieben Gruß
Hoffi-2

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Beitrag von hoffi-2 » 27 Okt 2008 15:23

Hach,... ein Symptom hab ich noch vergessen.
Ich habe des öffteren einen stechenden Schmerz in der Schulter,
OHNE das ich sie bewege, im Ruhezustand sozusagen...
Lieben Gruß
Hoffi-2

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Karin R.
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Beitrag von Karin R. » 27 Okt 2008 19:18

Hallo hoffi,
wenn ich die von Dir geschilderten Symptome lese, kann ich nur eine FS "diagnostizieren". Als eine von einer FS 2x Betroffene kennt man eigentlich die Erscheinungsbilder. Ich habe alles genauso erlebt wie Du.
Ich glaube nicht, dass ronja recht hat, wenn sie schreibt, dass man eine FS jeweils an einer Schulter nur einmal bekommen kann. Von mehreren Orthopäden und anderen Fachärzten (Inneres und Chirurgen) habe ich mir sagen lassen, dass durchaus ein Wiederholungsfall an einer bereits einmal betroffenen Schulter auftreten kann. Ich war sehr geschockt als ich das hörte. Hoffentlich trifft es mich nicht ein drittes Mal.
Gute Besserung und starkes Durchhaltevermögen!
Freundlichst Karin R.
Frozen shoulder links 2004,
seit September 2007 frozen shoulder rechts, momentan in der Auftauphase, Arm wieder voll beweglich seit Weihnachten 2009, beide Arme wieder voll einsatzbar in allen Richtungen

Margit
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Beitrag von Margit » 28 Okt 2008 17:39

Hallo hoffi,
ich würde auch sagen, du hast eine Frozen Shoulder, vielleicht war vorher schon ein Impingement-Syndrom da. Jetzt ist auf alle Fälle die Schmerzbekämpfung der FS vorrangig: das Einsteifen kannst du nicht verhindern, du quälst dich nur mit Bewegungen in den Schmerz hinein. Lass die FS Ihren Lauf nehmen (1. Schmerz- und Entzündungsphase, 2. Einsteifung, 3. langsames Auftauen) und versuch so gut es geht den Nacken und Rücken zu entspannen mit Massage, Sauna.
Erst in der Auftauphase solltest du intensiv KG machen und die Beweglichkeit wieder herstellen. Der zeitliche Ablauf ist bei jedem verschieden und es kann länger dauern! :shock:
Du sollst den Schmerz in der 1. Phase nicht aushalten, sondern ausschalten, damit du erstens nicht so sehr verspannst und zweitens sich kein Dauerschmerz aus Gewohnheit einstellt.
Mit hat eine perfekt gesetzte Kortisoninjektion in Phase 2 die Wende gebracht. Offensichtlich geht es aber nicht immer so gut.

Ich wünsch dir Durchhaltevermögen, einen verwöhnenden Partner und einen erfahrenen Physiotherapeuten

Grüße
Margit :D