Impingment

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Sven
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Impingment

Beitrag von Sven » 03 Mär 2008 20:07

Habe eine Schulter-Arthroskopie empfohlen bekokmmen, und wäre sehr an einem neutralen Urteil interessiert!!

MRT Diagnose: Regelrechte Artikulation im Schulter- und Schultereckgelenk bei Verschmälerung des akromiohumeralen Abstandes. Ödematöse Veränderung des AC-Gelenkes. Ödematöse Signalveränderung entlang der Supraspinatussehne mit partieller Faserunterbrechung. Keine komplette Kontinuitätsunterbrewchung der Rotatorenmanschette. Keiner knöcherne Verletzung. Keine Glenoid-Verletzung. Kein tumorsuspekten periartikulären oder periossären Weichteilsignalveränderungen.
Beurteilung: Impingement-Syndrom Grad I mit partieller Faserruptur der Supraspinatussehne und zartem perifokalem Wichteilödem. Reaktive Schultergelenksarthrose.

Geschichte: Spiele seid Jahren Volleyball und in den letzten Monaten intensiver (bis August 2007 -- danach 3 Monate Pause -- jetzt wieder unter gleichen Schmerzen). Momentan geht Schlagen und Blocken nur unter starken Schmerzen. Schlafen geht, aber auch unter Schmerzen.

Orthopäde empfiehlt Arthroskopie, da nach 4 Monaten Physio und Elektro keine Besserung.

Frage: Was spricht gegen die Arthroskopie (minmal-inversiv)? Einbisschen vom AC-Knochen, Schleimbeuten (soweit nötig) und ein Band (Caraco-AC) sollen entfernt werden. (Schleimbeutel wachsen angeblich nach, stimmt das?).

Hinsichtlich einer Übung wie der Schulterhilfe hiess es, dass es nicht mien Problem lösen würde, da hier eine anatomisch bedingte Verengung vorliegt. Es bestünde darüber hinaus die Gefahr dass die Sehne weiter und mehr in Mitleidenschaft gezogen würde -- bis hin zum Abriss.

Für jede "Entscheidungshilfe" bin ich sehr dankbar.

Viele Grüße
Sven[/img]

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Georg
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Beitrag von Georg » 03 Mär 2008 22:36

Hallo Sven,
so eine ähnliche Aussage habe ich auch vorliegen. Bei mir ist ebenfalls der Spalt im Schultergelenk verengt und die Sehne gereizt, aber nicht angerissen. Wenn die konservative Therapie, die mir jetzt bevorsteht, nicht hilft, wird ebenfalls über eine OP nachgedacht.
Das Schlagen und Blocken ist bei einem Anriss problematisch, da der Supraspinatus einerseits für die nach vorn gerichtete Bewegung zuständig ist, andererseits unter dem Schulterdach eingeklemmt wird.
Beim Schlagen muß er einerseits die Kraft für die Armbewegung aufbringen. Des Weiteren entsteht darüber hinaus im Moment des Ballkontakts eine Spannungsspitze, die mit Sicherheit nicht gut für die Sehne ist.
Beim Blocken wird ebenfalls durch die Wucht des Balls der Oberarmkopf nach oben ins Schultergelenk gestoßen und drückt dadurch umso mehr auf die Sehne. Ich stelle mir das so vor, daß der angespannte vordere Schultermuskel (Delta) quasi als Drehpunkt dient, um den der Oberarm in dem Moment gedreht wird. Stimmt nicht ganz, aber der Muskel fängt die ganze Wucht ab und verhindert, daß der Arm nach unten geschlagen wird. Dem großen Hebel vom Unterarm bis zum Deltamuskelansatz am Oberarm steht der kleine Hebel vom Muskelansatz bis zur Gelenkkugel gegenüber. Dadurch entsteht eine große Kraft, die den Oberarmkopf ins Gelenk drückt.
Volleyballspielen würde ich an Deiner Stelle im Moment nicht!
Was hast Du denn bei der Physiotherapie gemacht? Wurde versucht, die Enge im Schulterdach zu lindern? Beschreib mal die Übungen.
Es ist schwierig, zu der Aussage, es liege eine anatomisch bedingte Verengung vor, was zu sagen. Sind die MRT-Aufnahmen denn so gemacht worden, daß man die Lage des Oberarmkopfes in der Gelenkpfanne klar beurteilen kann? Mir hat man erklärt, daß man dazu quasi die Ebene aufnehmen müßte, die senkrecht zu der Achse liegt, die durch die Gelenkkugel mitten auf die Gelenkpfanne zeigt.

Georg
Anfang 2008: Linke Schulter: Riss lange Bizepssehne, veranlagte (?) Enge im Schulterdach, Einengung/Entzündung Supraspinatussehne.
Nov 2010: SH-Trainingsgewicht: 8 kg. Keine Schulterprobleme.
Krafttraining ohne Einschränkungen möglich, vermeide Nackendrücken/-ziehen.
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Sven
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Beitrag von Sven » 04 Mär 2008 00:04

Wenn ich Deiner Beschreibung folgenkann, glaube ich dass es diese Aufnahme so gibt. Mann kann sich die Bilder in Folge auf dem PC ganz gut ansehen. Beurteilen kann ich das leider nicht.

Zu den bisherigen Maßnahmen: Iontophorese und Pendelübungen mit & ohne Gewichte gemacht.

Danach alternative Methoden: Zeel und Kinesio Tapes.

Ursächlich war ein 2-tägiges Turnier, während dessen die Schmerzen begannen.

Mich wundert, dass die relativ lange Ruhephase rein gar nichts gebracht hat -- zumindest eine geringe Verbesserung hätte ich erwartet.

Worauf zielt Deine konservative Therapie ab?
Schulter Re, Imp I,

schneini
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Beitrag von schneini » 04 Mär 2008 07:48

was georg schreibt trifft den nagel auf den kopf! dem gibt es eigentlich nicht viel zuzufügen bis auf die tatsache, daß dein arzt wohl die aussage getroffen hat, dass es ein anatomisches problem wäre, das gilt es abzuklären! eventuell ist auch bbei dir die knochenstruktur so verändert, daß eine ständige quetschung der sehnen bei der überkopfarbeit auftritt! dem könntest du nur mit einer op entgegnen! ansonsten liegt in meinen augen klar auf der hand dass sicherlich auch eine muskuläre schwäche der aussenrotatoren gegenüber der schultermuskulatur etc.... vorliegt, was bei deiner sportlichen aktivität sehr gut möglich ist! durch das jahrelange volleyballspielen werden die sehnen angegriffen, bis es irgendwann zur akuten entzündung oder ca zur teilruptur/ruptur kommt, also war der ursprung für dein problem nicht das turnier sondern das jahrelange volleyballspielen mit schwäche der aussenrotatoren und eventuell reizung der sehnen durch die veränderte knochenstruktur! auf jedenfall gebe ich georg recht wenn er sagt, daß du momentan kein volleyball spielen solltest, liegt ein anatomisches problem vor, wirst du nicht an der op vorbeikommen, solltest danach aber auf jedenfall auch ein kräftigungstraining für die aussenrotatoren ausführen!
liebe grüße schneini
gute besserung!!
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Georg
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Beitrag von Georg » 04 Mär 2008 12:44

Hallo Sven,
da ich leider von den Leuten, die dafür bezahlt werden, zu helfen, komplett allein gelassen werde :evil: :roll: , habe ich die Freiheit, mir meine Therapie mit Unterstützung hilfsbereiter Menschen aus meinem Umfeld/dem Internet selbst gestalten zu dürfen.
Ich überlege, in den nächsten Monaten ein Kräftigungsprogramm für die Rotatorenmanschette mit Schwerpunkt auf den Außenrotatoren durchzuführen. Damit will ich die Enge im Schulterdach angehen. Was genau ich machen werde, weiß ich noch nicht, muß mich noch informieren.

Deine bisherige Therapie, worauf zielte die ab? Mit Kräftigung hatte das wohl nichts zu tun? Hattest Du starke Schmerzen o.Ä.?

Georg
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Sven
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Beitrag von Sven » 04 Mär 2008 21:04

Hallo Georg, hallo Scheini,

schonmal vielen Dank für die detaillierten Hinweise, Anregungen und Antworten!

Ich könnte es nun mit Käftigungsprogrammen probieren und abwarten was sich tut. Um ehrlich zu sein, bin ich aber inzwischen so weit, dass ich nach einer schnellen Abhilfe suche. Da ich 3 Kinder zuhause haben, die noch sehr jung sind gerne auf dem Arm getragen werden wollen, kann ich es nicht mehr abwarten, den rechten Arm wieder schmerzfrei zu benutzen. Auch macht mir die Tatsache der erfolglosen Ruhephase wenig Hoffnung, dass die Kräftigungsübungen alleine helfen würden. Dann wäre da noch das latente Risiko, einer Verschlimmerung des Zustandes... bis zum Riss (keine Ahnung wie schnell so was gehen kann).

Ich bin leider erst am letzten Wochenende auf dieses Forum / Schulterhilfe aufmerksam geworden und habe mich bereits geärgert, dass ich die Zeit bisher nicht genutzt habe.

Ich denke ich werde der OP einwilligen und anschliessend das Thema Kräftigung der Aussenrotatoren ernst nehmen werde.

Zur OP:
Wie sind denn Eurer Erfahrung nach die Erfolgs-Aussichten bzw. nehme ich zu blauäugig ein großes Risiko in kauf?

Zur Stärkung der Aussenrotatoren:
Wie ist denn Eure Erfahrung zum Thema Schulterhilfe? Ist diese das A und O oder gibt es auch gezielte Übungen, die einen vergleichbaren Effekt haben. Ich denke, dass ich grundsätzlich verstanden habe, warum die Schulterhilfe wesentlich gezielter kräftigt -- und zwar die richtigen Muskeln. Habt Ihr beide bereits Erfahrung damit gemacht, oder seid Ihr sogar als Verfechter der Schulterhilfe hier im Forum tätig?

Danke und Gruß
Sven
Schulter Re, Imp I,

Karin R.
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Beitrag von Karin R. » 04 Mär 2008 21:42

Hallo Sven, gehe mal auf die Seite www.dr-gumpert.de, da bekommst Du facharztkompetente Beratung im Forum, die Dir Deine Entscheidung vielleicht erleichert. Gruß karin R.

schneini
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Beitrag von schneini » 04 Mär 2008 21:47

Hallo sven zu den erfolgsaussichten einer op kann ich dir nur wenig sagen, was das training der rotatoren betrifft, bin auch ich der klaren meinung das die sh das beste mittel ist um die rotatoren gezielt zu kräftigen, ich hab irgendwo im forum auch mal erklärt wo die unterschiede zwischen den einzelnen möglichen übungen liegen! durch die verletzte supraspinatussehne wirst du momentan oder/und auch nach der op eventuell zunächst probleme haben eine bewegung auszuführen bei der der oberarm abduziert wird, hier gibt es die schulterhilfe akut, aber auch hier liegt eine gewisse abduktion vor, weshalb ich in dieser akuten phase bei verletzung des supraspinatus, den L-Fly empfehle!!
weitere infos zum training der aussenrotatoren findest du hier im forum!!
Hallo georg die hier erklärte form des lateral raise würde ich nicht machen, du durchläufst verscheidene ebenen die aber zum grössten teil die abduktion einbinden! Die bewegung wie hier aufgeführt geht über die seitliche schultermuskulatur, den supraspinatus und schaltet dann im oberen abschnitt bei der gleichen bewegung wie mit der sh den teres minor und den infraspinatus ein! Der obere abschnitt gleicht also der sh bewegung aber dadurch das die übung frei ausgeführt wird arbeitet statisch die schultermuskulatur und der supra mit (das ist das gleichzeitig auch einer der grossen vorteile der sh), während du beim sh training fest geführt bist und du so nicht der gefahr in die nähe kommst durch kontraktion des delta und des oberen anteils des trapezmuskels zu weit nach oben zu kommen, wo dann die sehnen wieder im schulterdach gequetscht werden und eine erneute bzw weitere reizung auftreten kann! Also bleib eher beim l-Fly oder mach diesen stehend an einem verstellbaren kabelzug! Wenn du die seitliche adduktion machst ist der kontrahierte abschnitt also die crossover bewegung eine gezielte belastung auf die brustmuskulatur, was wir ja momentan eigentlich vermeiden, du könntest um den tonus auf den latissmus zu legen die bewegung seitlich neben dem körper auf höhe der unteren brust beginnen und die arme nicht vorm körper zusammen führen sondern zur seite in richtung oberschenkel bringen dabei auf die kontraktion des latissmus achten, jedoch musst du bei dieser bewegung acht geben das das gewicht in der negativen phase nicht dazu führt das du den oberen trapezanteil verkrampfst und der oberarmkopf quasi wieder ins schulterdach wandert! Grundsätzlich würde ich sagen kannst du den latzug zur brust testen wie auf myogenic erklärt also etwas nach hinten gelehnt, dabei eben darauf achten was deine bizepssehne spricht im notfall lass die seitliche adduktion erstmal weg!
Ps.also von den übungen für die rotatorenmuskulatur und die hintere schultermuskulatur würde ich dir nur das liegende seitheben und den l-fly empfehlen die anderen übungen lehnen sich alle in richtung der sh sind aber bei weitem nicht so produktiv und bergen sogar manchmal gefahren! Die aussenrotatoren des schultergelenks also teres minor und der grösste der infraspinatus, führen zwei primäre bewegungen aus, zum einen die aussenrotation bei 90° abduziertem oberarm, also sh Training und die zweite primäre bewegung ist die aussenrotation mit anliegendem oberarm also L-Fly! Machst du nun die sh bewegung frei muss der supraspinatus und die seitliche schulter unterstützen, was meistens ein grosses problem bei schultergeplagten ist und das problem im dümmsten fall verschlimmern kann! Beim L-Fly liegt der nachteil darin das gerade die leute die akute probleme mit dem impingement haben eine vorgezogene schulter besitzen, gerade in diesem fall wird ein noch grösserer teil der bewegung von der hinteren schultermuskulatur übernommen was dann weniger gezielte belastung auf die muskeln der rotatorenmanschette legt, also hat der L-Fly den nachteil das gerade im akuten fall zwar die aussenrotatoren belastet werden aber die hintere schulter immer viel mitarbeitet und so die belastung auf den rotatoren abschwächt!

Schlussfolgerung:
SH-Bewegung ohne SH bedeutet:
Belastung teres minor und infraspinatus bei einbeziehung des mittleren deltas, oberen trapezmuskels und vor allem problematisch des supraspinatus! Im dümmsten fall zu grosser bewegungsspielraum wodurch eine erneute quetschung und reitzung schon belasteter sehnen auftreten kann!

SH Bewegung mit SH:
Isolierte Belastung des teres minor, infraspinatus! Durch das nach unten drücken der ellbogen zur stabilisierung in der sh: belastung des unteren trapezmuskels und des latissmus was weiter zum erfolg beiträgt! Keine gefahr der zusätzlichen quetschung der sehnen im schulterdach bei richtiger ausführung!

L-Fly liegend Kh oder stehend am Kabel:
Belastung des teres minor und supraspinatus ohne nötige abduktion des armes was gerade dann von vorteil ist wenn die probleme zu akut sind so das man nicht einmal in die sh akut reinkommt! Jedoch den nachteil das der hintere schulteranteil gerade bei leuten mit vorgezogener schulter sehr dominant mitarbeitet was den tonus auf die aussenrotatoren reduziert!

So nun hab ich mal zumindestens eine kleine erklärung gegeben warum die sh so produktiv ist
das hatte ich unter "alles rund um kraftsport" und dort unter "training mit bizepssehnenanriss" geschrieben!
liebe grüße schneini
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Beitrag von Georg » 04 Mär 2008 22:11

Hallo Sven,
außer Tom, der die SH entwickelt hat, und Nicko, seinem Sohn, wird es hier wohl keine Protagonisten geben, und da Tom die Entwicklung als Selbsthilfe betrieben hat, muß man wohl keine Zweifel daran haben, daß er seine Erfahrungen weitergibt und nicht nur Werbung betreibt.
Was mich betrifft, hatte ich vor meinem Unfall im November 07 schon von der Schulterhilfe gehört. Danach wurde sie mir wieder empfohlen und ich habe mich damit beschäftigt. Obwohl ich eigentlich schon davon überzeugt war, mit dem Kauf keine falsche Entscheidung zu treffen, habe ich einen ganzen Abend geopfert, um negative Bewertungen der SH im Internet zu finden. Was soll ich sagen - es ist mir nicht gelungen! Und glaube mir, ich habe mich wirklich bemüht.
Der Leiter des Studios, in dem ich jetzt trainiere, hat auch eine unter der Theke liegen und hat gute Erfahrungen damit gemacht.
Der Vorteil der SH ist nun mal, daß sie abgesehen von einer Trainingsmaschine bei Kieser die einzige Möglichkeit ist, den Infraspinatus weitestmöglich zu isolieren und damit effektiv zu kräftigen. Das können andere Übungen zwar auch, aber nicht isoliert, und nur so kann er gegenüber den anderen Muskeln, die sonst an der Außenrotation beteiligt sind, kräftiger werden und seine relative Schwäche ausgleichen.
Meine Nachbarin ist Physiotherapeutin und sagt, das geht normalerweise nur mit vom Therapeuten geführten Bewegungen.

Georg
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Impingment

Beitrag von Marita » 06 Mär 2008 11:54

Hallo Sven!

Du hast nach OP-Erfahrungen gefragt; hier sind meine:

Ich wurde nach einem langjährigen Hin- und Her bei Ärzten und vielen, vielen Schmerzen am 30.01.08 wegen Impingement endlich (!) operiert. Die OP wurde ambulant durchgeführt, heißt, dass ich am Abend wieder nach Hause durfte, nachdem der Kreislauf stabil war und ich mich auch wieder recht gut gefühlt habe.

Der Arzt hat das Schulterdach um 5 mm abgefräst, die Inf.sehne geglättet, weil mittlerweile angefranst, den chronisch entzündeten Schleimbeutel entfernt (habe auch schon gehört, dass ein ähnliches "Teil" nachwachsen soll) und dieses Band, das bei Dir auch benannt wurde, durchtrennt. Lt. Arzt, der die SH selbst den Patienten empfiehlt und auch in seiner Praxis hat, war hier mit konventioneller Therapie nichts mehr zu machen, außer der OP. So zumindest seine Aussage.

Es wurde bei der OP eine Drainage gelegt zum Ablauf des Blutes, das nach der OP natürlich noch austritt. Diese wurde am nächsten Tag bei der Kontrolle auch wieder entfernt (merkt man gar nicht), und die Schnitte wieder verklebt. Ich habe drei kleine Einstichstellen, jeweils ca. 1 cm lang, wenn überhaupt. Die werden im Laufe der Zeit völlig verschwinden...

Weiter bekam ich eine Schiene, die ich die ersten beiden Tage ständig getragen habe, später habe ich sie abgelegt, weil die Schulter sonst durch ständiges Stillhalten verkleben/versteifen kann. Deshalb sollte man auch so schnell wie möglich mit der KG beginnen ! Ich war dort bereits am zweiten Tag nach OP.

Die Schmerzen haben sich bei mir wirklich in Grenzen gehalten. Hammermedikamente habe ich nicht gebraucht - lediglich Diclos und die auch nicht in rauhen Mengen. Bin jetzt zwar noch krankgeschrieben, aber die Schulter wird zusehends besser. Größere Belastungen mag sie noch nicht, aber ich hoffe, dass sich das im Verlauf der Genesung auch reguliert. Man darf halt nicht glauben, dass nach Tag 1 nach OP alles wieder sofort funktioniert. Das dauert schon seine Zeit - wird aber irgendwann ein Ende haben!

Übrigens wurde mir auch gesagt, dass ich genetisch für dieses Impingement veranlagt wäre. Und übrigens sind Schultern baugleich, soll heißen, dass irgendwann auch die andere Seite "zwicken" könnte und vielleicht auch operiert werden muss. Bei mir ist es tätsächlich so, dass die linke Seite schon "meutert". Aber erstmal warte ich auch hier noch ab und hoffe, jetzt mit der SH mehr bewirken zu können, weil diese Schulter halt noch nicht so stark angegriffen scheint.

Mein Resulat lautet bisher immer noch: Ich bereue diesen Schritt bisher nicht und werde nichts Negatives hinsichtlich einer OP sagen. Logisch, dass man vorher versucht, die OP zu umgehen, das ist auch ok und normal, aber wenn man an die Grenzen stößt und ständig Schmerzen hat, sollte man über die OP durchaus nachdenken und sie als Chance betrachten.

Bin gespannt auch Deine Reaktion.

LG
Marita
Schulter-OP am 30.01.2008
wegen Impingement-Syndrom;
bisher guter Verlauf!

barcode
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Beitrag von barcode » 08 Mär 2008 19:39

hi sven

hab ich am 20. dezember letzten jahres gemacht bekommen. "dosierte arthroskopische subakromiale dekompression - mit bursektomie"

nachdem ich über jahre die ursache antrainiert habe die uns verbindet - die muskuläre disbalance in der schulter (zuviel nach vorn und oben gerichtetes krafttraining) lief es etwa so wie der herr duttine es auf seiner page beschreibt..

erst mal leichte anzeichen (motto: ach das ignorieren wir doch mal, sind ja hart im nehmen) bis ich später auf der rechten seite kaum noch oder besser gar nicht mehr schlafen konnte - schliesslich war ich dann soweit, dass bankdrücken nicht ansatzweise mehr möglich war und ich den rechten arm ohne unterstützung des linken gar nicht mehr vom tisch - von der maus - heben konnte.. tja..

was dich wohl primär interessiert ist wohl die aussicht auf besserung. hmm. du scheinst da mehrere sehnen angeschlagen zu haben - das hatte ich wiederum nicht - einfach die bursa hatte ne "entzündliche neovaskularisierung" aufzuweisen und die supraspinatussehne eine kleine harte kalkablagerund die schon ein jahr zuvor zerstochen wurde bei einer infiltration (hallo syptombekämpfung von fachärzten)

aber die op war sowas von easy - keine schmerzen danach und ein recht steiler heilungsverlauf da minimalinvasiv (arthroskopisch eben).

ich denke du würdest sicher profitieren und kommst im jetzigen stadium wohl tendentiell eher nicht drumherum, wie ich das einschätze wenn ich deinen anamnesebericht lese.. aber ich bin auch kein arzt ;-)

was ich als grosse chance ansehe ist, dass man dann wirklich mal ein halbes jahr ruhe geben muss - und es auch tut.. man hat danach die gelegenheit überlegt und gezielt den aufbau anzugehen (fokus muskuläre balance erstellen) das in meinen augen zu dem zeitpunkt besonders günstig ist mithilfe von dem SH. deine rotatoren und mover um die schulter werden etwas degenerieren und wenn du die muskeln nach der genesungsphase ganz gezielt aktivierst und sachte kräftigst - hast du wahrscheinlich die aussicht das thema ein für allemal in deinem sportlerleben in den griff zu kriegen!

wenn man dann das gelernte in der zukunft nicht aus den augen lässt und das SH nicht wieder auf den dachboden schmeisst sondern es immer wieder braucht oder mindestens halt infraspinatus und teres minor etc. immer wieder gut kräftigt - kommt das gut.

wichtig zu wissen ist in meinen augen halt auch immer welche muskeln sind kranialisierend (ziehen den oberarmknochen nach oben) und welche sind kaudalisierend (nach unten) - die sollten halt so bisschen in der waage sein... latissimus, bizeps (staun), infraspinatus und teres minor sind eher kaudalisierend... stark kranialisierend sind halt delta, trizeps - zwei sehr prominente muskeln am arm - das ist so das was ich künftig checke bei mir.. 8)

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Beitrag von barcode » 08 Mär 2008 19:44

ach ja :idea:, und hör auf die kollegen die dich schon beraten haben hier - lass alles bleiben was schmerzt..! ich hab den schmerz als kumpel im moment - der sagt mir genau was gut ist und was ich nicht machen oder was ich weniger intensiv machen sollte.. ist halt ne gratwanderung

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Georg
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Beitrag von Georg » 08 Mär 2008 23:39

Hallo barcode,
da bringst Du ja gehörig Erfahrungen mit in die Runde. Herzlich willkommen!

Georg
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Beitrag von barcode » 09 Mär 2008 21:53

hi georg - danke :) .. ja gelle, wenn man mal den ärger hat, wird man mit der zeit fast selber zum verkappten physiotherpeut - gut man lernt ja auch so einiges durch die diskussionen mit ärzten und physios .. auch auf dem internet gibts heutzutage viel hilfe - wie hier :wink: