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von Georg » 09 Jan 2009 13:11
Hallo Exilim!
Aus der Diagnose geht hervor, daß der Schleimbeutel unter dem Rabenschnabelfortsatz entzündet ist. Der Rabenschnabelfortsatz ist ein kleiner "Haken" am oberen Rand des Schulterblatts, an dem die Sehne des kurzen Bizepskopfes entspringt. Er liegt vorn oberhalb des Oberarmkopfes. Der Schleimbeutel ist entzündet, weil er überlastet ist. Überlastet ist er, weil der Oberarmkopf stärker darauf drückt/reibt als normal. Das könnte an zu intensivem Training liegen, aber auch an einem muskulären Ungleichgewicht.
Bei Überlastung müßte sich durch reduzierten Trainingsumfang oder eine Pause eine Besserung einstellen. Habt Ihr das schon versucht?
Hat Deine Tochter eigentlich am 07.01. trainiert?
Bei einem muskulären Ungleichgewicht ist die Schulterhilfe auf jeden Fall sinnvoll. Da beim Schwimmen (Kraulen, Delfin, Brust auch) der Fokus auf Innenrotationsbewegungen liegt, kann man ein Ungleichgewicht annehmen, sofern kein Ausgleichstraining durchgeführt wird.
Darüber hinaus müßte aber auch dafür gesorgt werden, daß die Rückenmuskulatur adäquat zur Brust- und vorderen Schultermuskulatur entwickelt wird. Da sollte ein guter Physiotherapeut oder Sportmediziner eigentlich bei der Entwicklung eines vernünftigen Kompensationsprogramms helfen können.
Bei einem professionell betreuten und durchgeführten Leistungstraining sollte das alles eigentlich gegeben sein.
Darüber hinaus könnte ich mir vorstellen, daß regelmäßiges dehnen der vorderen Muskulatur ebenfalls eine Entlastung bringt. Wobei ich unter dehnen verstehe, daß man nicht versucht, seine Muskeln zu zerreißen, sondern nur soweit zu dehnen, daß ein Spannungsgefühl, aber kein Schmerz auftritt. Wenn ich Brusttraining gemacht habe und mich am Tag danach dehne, spüre ich richtig, wie die Muskeln durch die Anstrengung vom Vortag verkürzt sind und der Bewegungsumfang am Anfang gering ist. Wenn ich die Spannung halte, gibt der Muskel nach einigen Sekunden langsam nach und ich kann den Arm - ohne Schmerz! - immer weiter nach hinten bewegen, bis zum vollen normalen Bewegungsumfang.
Solche belastungsbedingten Verkürzungen führen ebenfalls zu einer stärkeren Belastung im vorderen/oberen Anteil des Schultergelenks. Der Oberarmkopf wird auch in Ruhe nach vorn/oben gezogen.
Wie ist denn die Körperhaltung Deiner Tochter? Manchmal kann man richtig sehen, wie stark ausgeprägte vordere und schwächer ausgeprägte hintere Muskulatur die Haltung verändern.
Georg
Anfang 2008: Linke Schulter: Riss lange Bizepssehne, veranlagte (?) Enge im Schulterdach, Einengung/Entzündung Supraspinatussehne.
Nov 2010: SH-Trainingsgewicht: 8 kg. Keine Schulterprobleme.
Krafttraining ohne Einschränkungen möglich, vermeide Nackendrücken/-ziehen.
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