Ich will eine Diagnose

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ClauClau
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Beitrag von ClauClau » 15 Mär 2008 11:58

Hallo Georg,

als mein Orthopäde hörte, daß ich ins Fitness-Studio gehe hat er mir ja auch gesagt, daß ich dort langsam wieder anfangen soll zu trainieren und mir einen passenden Trainingsplan zusammenstellen lassen solle, eine PT bräuchte ich ja nicht.

Woraufhin ich aber auf der PT bestanden habe und er mir gnädigerweise 6x aufgeschrieben hat.

Die zweiten 6 hab ich nur noch auf absolute Kulanz bekommen, mit den Worten wie lange meinen Sie denn noch, daß Sie Krankengymnastik machen können, jetzt müssen Sie selbst mal was tun.

Seitdem gehe ich wieder zum Hausarzt und der Orthopäde ist für mich gestorben.

Ich trainiere freilich im Fitness-Studio, aber ohne die Massagen, Friktionen und Dehnungen der PT wäre das Training unmöglich. Ich weiß nicht, ob Orthopäden überhaupt eine Ahnung haben, was so eine Physio überhaupt ist ...

Hast Du nicht einen Hausarzt, der Dich bei Deiner Eigeninitiative ähnlich unterstützen könnte wie meiner mich? Mein Hausarzt ist Sportmedizinier und hat somit vielleich tein größeres Budget für PT als andere? Oder liegt es daran, daß er mit der PT-Praxis-Eigentümerin zusammen einen Pflegedienst betreibt??? Wer weiß, da fließen die Rezepte in die eigene Nebenexistenz, ganz schön clever ...

Irgendwie bin ich gerade daran, an unserem Gesundheits- oder Krankheitssystem zu verzweifeln. Wenn ich sowas wie von Dir höre könnte ich schreiend durch die Straßen laufen und mich dann in so eine weiße Jacke packen lassen ... Muß echt aufpassen, daß ich nicht langsam durchdrehe ... Wo soll das denn noch hinführen?

Mein Hausarzt hat schon immer gesagt: Ich weiß keinen guten Orthopäden - aber wenn Sie einen finden, sagen Sie es mir. Glücklicherweise ist mein Hausarzt Chirurg, Notarzt, Chiropraktiker, Sportmediziner, Akkupunktur, Naturheilkunde - Dr. universalis hätte man sowas früher wohl irgendwie genannt. Fühl mich dort ausgesprochen gut aufgehoben. Nur bei solch orthopädischen Dingen braucht er halt einen Radiologen etc. zur Diagnostik - und die Überweisungen kann er wohl budgettechnisch nicht ausstellen und läßt einen über den Orthopäden gehen, was dann allerdings wieder zu Frust-Erlebnissen mit Orthopäden führt, siehe oben. Die wollen dann ja auch therapieren und nicht nur die Diagnose stellen - und als Patient denkt man dann meist erst zu spät dran, zu sagen NEIN - ich will das nicht mehr.

Hoffe, Du findest bald einen Arzt, der Dich auf Deinem Weg unterstützt und nicht nur Leute, die Dich verunsichern oder gar anklagen.

Alles Gute
ClauClau

Claudia Jahn
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Beitrag von Claudia Jahn » 15 Mär 2008 18:19

Hallo ClauClau

gut dass du Georg dein Erlebnis mit dem Arzt geschildert hast.
Somit werden es immer mehr die negatives in manchen Arztpraxen erleben.

Vor einem Jahr stand bei unserem Hausarzt noch "Internist, Hausarzt und Chirotherapeut"
War ganz verdutzt als ich neulich dran vorbeigelaufen bin. Der Schriftzusatz "Chirotherapeut" fehlt, das Praxisschild ein ganz neues.
Wusste erst gar nicht so schnell was ich davon halten soll.
Leider kann ich ihn nicht mehr fragen denn seit 01.01.08 haben wir gewechselt, zuviele Dinge sind in der alten Praxis passiert.
Mein Mann ist ja sonst nicht so, der allerdings hat mich heute gebeten dass er ab den neuen Quartal lieber auch "uns folgt", er wechselt auch.
Somit verliert er schlagartig 4 Patienten.
Es kümmert ihn anscheinend nicht den Arbeit hätte er genug lies er wissen.
Zumindest konnte ich heute mittag aus meinem Mann herauslocken dass er den neuen Hausarzt dann nochmals auf seinen Schulterhochstand anspricht. Vielleicht werden wir auch bei ihm mehrere Orthopäden brauchen bis einer eingreift und etwas unternimmt.
Ich hatte ja auch 3 Stück im Verschleiß.

Für dich und deine Tochter freut es mich dass ihr St.Peter Ording auswählen konntet. Wir waren ja 1992 und 1994 für je drei Wochen dort wegen der Keuchhustenerkrankungen unserer Töchter.
Uns hat es sehr gut gefallen. Leider bekamen wir im Jahr 1994 durch die Inhalationstherapie immer wieder Halsinfekte, das war nicht so schön.
Wir waren ja im Oktober dort, da weht schon ein rauher Wind.
Vielleicht waren wir deshalb während der Kur so krank.

Viele Grüße
Claudia
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Georg
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Beitrag von Georg » 15 Mär 2008 20:39

Hallo ClaudiaJahn, hallo ClauClau,
paßt ja alles ganz gut zusammen, Eure und meine Erfahrungen.
Heute habe ich aus dem zweiten Krankenhaus, in dem ich mir die dritte Meinung eingeholt habe, den Befund bekommen. Darin wird eine intensive Krankengymnastik und Physiotherapie empfohlen. Fast mußte ich lachen, als ich das las.
Der Befund geht natürlich auch an meinen Hausarzt, der mir die Einweisung ausgestellt hatte. Den sehe ich nächste Woche. Bin mal gespannt, was er sagt. Manchmal höre ich schon zynische Untertöne bei ihm heraus, wenn er sich über das Gesundheitssystem äußert. Scheinbar hat er ziemlich darunter zu leiden, läßt es seine Patienten aber nicht spüren.

Georg
Anfang 2008: Linke Schulter: Riss lange Bizepssehne, veranlagte (?) Enge im Schulterdach, Einengung/Entzündung Supraspinatussehne.
Nov 2010: SH-Trainingsgewicht: 8 kg. Keine Schulterprobleme.
Krafttraining ohne Einschränkungen möglich, vermeide Nackendrücken/-ziehen.
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Claudia Jahn
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Beitrag von Claudia Jahn » 15 Mär 2008 21:24

Hallo Georg,

na dann bin ich ja mal gespannt wie es letztendlich ausgeht für die mit der
"intensiven Krankengymnastik und Physiotherapie".

Er scheint ja unter dem Zwang der Gesundheitsreform zwar zerknirscht zu sein aber dennoch hilfsbereit.
Da lobe ich meinen Ortho Nr. 4 in hohen Tönen.
Er setzte sich im Dezember 06 "in die Nesseln" und versprach mir die manuelle Therapie "ausserhalb vom Regelfall".
Den Ärger mit der Gesundheitsmaschinerie hatte er.
Das hat er mir unmissverständlich erklärt, das Problem solle ich ihm überlassen.
Wenn ich in dieser undurchsichtigen Reform einen Durchblick hätte dann könnte ich nachvollziehen wie schwierig er es vielleicht mit mir gehabt hat.

Denn laut Auskunft der Krankenkasse sollte diese Regelung wie bei mir kein Problem sein. Wer soll da nicht mit den Zähnen knirschen.

Viel Erfolg bei deinem "Kampf um die Therapie" ich drück dir die Daumen.
Ich habe noch 7x manuelle dann ich ich fertig und mir selber überlassen.
Bin dann 1 Jahr und 5 Mon. manuell versorgt gewesen.
Tatsächlich ist meine Beweglichkeit aber noch lange nicht da wo ich sie eigentlich vorher hatte.
Sollte ich die jemals wieder erreichen?
Viele Grüße
Claudia
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ClauClau
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Beitrag von ClauClau » 16 Mär 2008 14:30

Liebe Claudia,

ich denke, Du wirst sie wieder erreichen - das wird die Zeit bringen. Meine Mutter hatte jahrenlang große Probleme, die immer kleiner wurden. Heute (mit 65) hat sie keinerlei Probleme mehr und denkt nur angesichts meiner Probleme mit Grauen zurück. Sie hatte wohl an beiden Schultern nacheinander FS, damals hieß es akute Schultersteife und wurde nur mit Kortisonspritzen behandelt, Physio gab es überhaupt keine.

Lieber Georg,

wenn Dein Hausarzt auch Probleme macht, dann such Dir einen guten Zahnarzt. Nachdem ich ja nach 18x PT kein Folgerezept mit der gleichen Diagnose mehr bekomme hat mir meine Zahnärztin zu meiner Knirschschiene 6x manuelle Therapie verordnet. Da wird wohl auch der Kiefer bearbeitet, aber auch bis hin in die Arme, da ja der ganze Weg des Problems nachvollzogen wird. So werde ich die 3-monatige Zwangspause umgehen und bis zur Kur durchgehend Therapie bekommen.

Hoffe, daß nach unserer Kur dann vieles wieder besser wird. Ich fühle mich in meinen Aktivitäten schon extrem eingeschränkt. Für alles und jedes muß ich jemanden bitten, so ich mal wirklich was selber mache hab ich am nächsten Tag schon wieder Probleme ...

Viel Erfolg bei Deinen weiteren Bemühungen um Therapie. Gib nicht nach, das steht Dir schließlich zu ...

ClauClau

A-Hörnchen
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Beitrag von A-Hörnchen » 16 Mär 2008 17:27

Hallo Georg,

es gibt noch einen Tipp, wie man eventuell noch weitere Verordnungen für Physiotherapie bekommt, wenn nichts anderes mehr geht. Den habe ich hier im Forum bekommen und er hat mich über die Zeit meiner Frozen Shoulder gerettet, weil mein Hausarzt nicht verschreiben konnte (Budget) und der Orthopäde lieber operieren wollte.

Fachärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin haben offenbar/angeblich einen größeren Etat für so etwas. Ich habe mir einen Doktor mit diesem zungenbrecherischen Titel in meiner Region gesucht. Es gab nur einen, er ist normalerweise spezialisiert auf TCM (Traditionelle Chinesische Medizin). Hat mir aber ohne großes Wimpernzucken und ohne auch nur im mindesten seine Methoden anzupreisen über mehrere Monate lang Rezepte ausgestellt. Nicht mehr als 2x6 pro Quartal, aber damit konnte ich gut leben.

Ich hatte den Eindruck, dass er solche Situationen bereits kannte, weil er überhaupt nicht nachfragte, warum ich nun ausgerechnet zu ihm gekommen war. Vielleicht gibt es eine derartige Möglichkeit ja auch für dich. Und überhaupt: Es gibt ja viele hier im Forum, die man immer wieder mal auf diese Möglichkeit hinweisen sollte.

Alles Gute wünscht

A-Hörnchen

seit ca. 8/2006 Frozen Shoulder links,
zunächst als Schleimbeutelentzündung diagnostiziert,
dann eingefroren,
inzwischen fast komplett wieder aufgetaut :D

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Georg
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Beitrag von Georg » 16 Mär 2008 22:12

Hallo Ihr alle,
danke vorerst für Eure vielseitige Unterstützung.
A-Hörnchen, hoffentlich habe ich das nicht vergessen, wenn ich es brauchen sollte.

Georg
Anfang 2008: Linke Schulter: Riss lange Bizepssehne, veranlagte (?) Enge im Schulterdach, Einengung/Entzündung Supraspinatussehne.
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