Hallo liebe Leidensgenossen,

zu meiner Kranken- bzw. Leidensgeschichte will ich gar nicht viel schreiben, da sie den vielen anderen hier im Forum ähnlich ist. Nur soviel sei erwähnt: seit Mitte Mai tendierte meine Lebensqualität gegen Null. Das Nichtnachempfindenkönnen meines Zustands meiner "lieben" Mitmenschen tat sein Übriges und meine psyschiche Verfassung und fehlende Lebensfreude strapazierte sehr die Geduld meiner an sich sehr verständnisvollen Familie.
Da ich mich nicht einfach in mein Schicksal ergeben wollte - auch das Stöbern hier im Forum machte mir nicht sehr viel Mut - besorgte ich mir als erstes einen Termin in einer Klinik für manuelle Therapie hier im Ruhrgebiet. Dieser war Anfang Juli und ein Flop - außer Spesen nichts gewesen. Mein Frust war grenzenlos. Ein Gespräch mit einer Bekannten, die vor zwei Jahren ihre Knieprobleme mit Blutegeln behandeln ließ, brachte mich auf die Idee mal in diese Richtung zu recherchieren - und ich kam zu dem Entschluss, dass es einen Versuch wert wäre. Bei sachgerechter Anwendung keine bzw. geringe Nebenwirkungen (Kontraindikationen beachten!), Kostenfaktor ca. 130 Euro. Termin vereinbart für donnerstags Mitte Juli im TCM-Institut und ich konnte es zuerst selbst kaum glauben, ab sonntags verbesserte sich ganz allmählich die Bewegungsfähigkeit und auch die Schmerzen wurden erträglicher bzw. besser.
Auf Anraten der Ärztin im TCM-Institut wies mich mein behandelnder Orthopäde zur Schmerz- und Bewegungstherapie für zwei Wochen in die Klinik ein - dort das volle Programm: naturheilkundliche Medikamente, reflektorische Atemtherapie, Yoga, Bewegungsbäder, Stangerbäder, Akupunktur und kurz vor der Entlassung auch noch mal Ansetzen von Blutegeln.
Die Bewegung wurde täglich besser, ich konnte schon im Krankenhaus endlich mal wieder ein enges T-Shirt alleine an- und ausziehen - fast schmerzfrei zumindest was das Schultergelenk betrifft. Denn dort habe ich nur noch geringe Schmerzen, wenn ich nachts auf der Seite liege. Geblieben sind auch tagsüber wenige Schmerzen im Oberarm, was wahrscheinlich eher Muskelkater durch die noch fehlende Kraft aber zunehmenden Gebrauch des Armes ist. Dazu sei anzumerken, dass ich Rechtshänderin bin und genau diese Seite betroffen ist.
Seit einer Woche bin ich nun zu Hause und habe wieder am Leben teil und Spaß. Gestern bin ich zur KG mit dem Fahrrad gefahren - war das ein tolles Gefühl! In der nächsten Woche beginne ich mit Rehasport "Schwimmen" und spätestens Ende Oktober werde ich auch wieder ins Arbeitsleben einsteigen können.

In der Hoffnung allen Gefrusteten vielleicht etwas Mut gemacht zu haben auch mal ungewöhnliche Wege zu beschreiten wünsche ich noch eine geruhsame und schmerzarme "Gute Nacht"
Eure kaerf

Hallo kaerf,

schreib mal, wie es Dir heute geht!
Ich habe morgen einen Termin bei einem sehr guten Heilpraktiker, der auch mit Blutegel arbeitet. Bin mal gespannt, was der mir empfiehlt wegen meiner FS. Vielleicht überleg ich es mir mit den Blutegeln ja mal!

Gruß
Birgit

Hallo Birgit,

meine Bewegungsfähigkeit verbessert sich nun nur noch minimal und meine Schmerzen im Oberarm, dort wo die Muskeln und Sehnen sitzen, sind wieder etwas mehr geworden. Die Nächte sind ok. Für die Schmerzen im Oberarm habe ich noch keine zufriedenstellende Erklärung gefunden, konnte mir auch mein Orthopäde nicht geben. Nach den letzten beiden euphorischen Monaten habe ich augenblicklich mehr oder weniger das Gefühl von Stillstand. Mein Physiotherapeut mahnt zur Geduld und sagt, die Ausheilung einer FS dauert und für die kurze Zeit (ha! ha!) wäre ich schon ganz schön weit. Letztens hat er die Muskelansätze am Schulterblatt mit einem kleinen Holzstöckchen?? malträtiert, so dass ich noch 3 Tage später "Spaß" daran hatte. Bei meinem nächsten Besuch werde ich ihm sagen, dass er diese Art der Behandlung nicht mehr anwenden soll, es sei denn er möchte vielleicht meine Schutzreflexe kennen lernen.

Was hat der Besuch bei Deinem Heilpraktiker ergeben?
Ich habe Deiner Signatur entnommen, dass Du Diabetikerin bist. Solltest Du deshalb zu Wundheilungsstörungen neigen, wäre dies wohl eine Kontraindikation für eine Blutegelbehandlung.

Hoffentlich findest Du schnell die für Dich passende Behandlung
Deine kaerf

Hi, danke dass Du dich gemeldet hast.

Ich war mittlerweile beim Heilpraktiker. Machte auf mich einen sehr kompetenten Eindruck. Er wollte natürlich erst mal alles über mich wissen... Die Behandlung bei ihm war dann im Großen und Ganzen sehr angenehm. Erst hat er Akupunktur-Nadeln gesetzt. Im zweiten Gang gab es eine Strom-Behandlung für den Oberarm, was ich als super angenehm empfunden habe. Hab mir hier vor allem für Nachts eine Entspannung der Oberarmmuskulatur versprochen (was sich nach 4 Tagen allerdings als falsch herausgestellt hat ). Im dritten Gang hat er noch Strom auf dem Rücken gegen allgemeine Verspannungen angewandt. Danach hat er mich auf der Liege gestreckt angesehen, dann aha gesagt und mich dann gestreckt, Beine anwickeln, zur Seite ablegen und Kopf dagegen gedrückt (kann ich so schlecht erklären - denke mal, der Körper sollte hier überstreckt werden). Dann hat er mich unter den Achsel gepackt und versucht hochzuheben.
Also, alles in allem fand ich die Strombehandlungen sehr angenehm. Hab mir aber mehr versprochen. Von den Dehnübungen hab ich Muskelschmerzen bekommen vor allem im Hals/Nackenbereich. Und rechts so schlimm, dass ich den Kopf kaum drehen konnte (ähnlich steifem Hals). Der Heilpraktiker meinte zwar schon, dass es die ersten Tage etwas schlimmer werden könnte, aber das es sooooo wird!!??
Konnte die erste Nacht nach Behandlung relativ gut schlafen, die zweite und dritte Nacht waren dafür umso schlimmer.

Tja, was soll ich sagen... Diese Woche habe ich den nächsten Termin. Bin mal gespannt, wie es weiter geht. Man lässt ja viel mit sich machen, in der Hoffnung, dass einem geholfen wird. Werde weiter berichten.
Liebe Grüße