Schulterhilfe bei Tossi 1-2?

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Mr.Burn
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Schulterhilfe bei Tossi 1-2?

Beitrag von Mr.Burn » 28 Feb 2008 12:47

Moin erstmal, bin neu hier.

Folgendes Problem, ich hatte vor einem Jahr einen Motorradunfall.
Hab mich mit 100 Sachen in den Graben gesemmelt, weil da Schotter in der Kurve war. Bin dummerweise genau auf meine rechte Schulter geflogen und die Ärzte haben Tossi 1-2 diagnostiziert, tendierten aber eher zu Tossi 1, weswegen ich auch nicht opereriert wurde.

Die Sache ist bisher auch relativ gut verheilt und ich kann meinen Arm auch wieder in alle Richtungen drehen und bewegen.

Bloß eine Sache geht garnicht mehr, ich "war" bis zu dem Unfall begeisterter Bogenschütze, was nun leider nicht mehr geht, da der Bogen im Vollauszug starke Schmerzen verursacht. Jeder kennt die Haltung, die man einnimmt beim Bogenschießen, daher will ich das jetzt nicht näher beschreiben, dürfte jeder wissen.
Man muss dazu sagen, dass das beileibe kein Spielzeugbogen ist, das Zuggewicht liegt bei etwa 50 Pfund, was aber nie ein Problem darstellte, ich konnte ohne Mühe hundert Sätze oder mehr schießen, ohne das geringste in der Schulter zu spüren.
Aber eben das geht jetzt nicht mehr. Der größte Schmerz liegt an, wenn ich den Bogen voll ausgezogen habe, also mit der rechten Hand, die die Sehne hält in etwa auf Kopfhöhe bin.

Die Ärzte haben leider auch keine Idee, außer einem Schmerzmittel zu verschreiben, was ich aber kategorisch ablehne, da es nicht die Ursache beseitigt.

Wenn mir jemand sagen könnte, welche Muskelgruppe bei dieser eben genannten Bewegung beansprucht wird, bzw. ob die Schulterhilfe dort auch anwendbar ist, würde mir sehr helfen.

So, jetzt hab ich nen halben Roman geschrieben, aber ich wollte es mal näher erläutern, damit es verständlich ist.
Ich bin für jede Antwort dankbar.

schneini
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Beitrag von schneini » 28 Feb 2008 21:04

in der von der beschriebenen position hast du meiner meinung nach das probelm das der oberarm voll abduziert ist sogar über schulterhöhe, wenn dann durch die verletzten bänder etc eine schlechte zentrierung des oberarmkopfes vorliegt wird es zu quetschungen der sehnen im schulterdach kommen! schmerzmittel sind da meiner meinung nach keine lösung, das problem ist das du so immer und immer wieder eine belastung der sehnen hast die dann irgendwann bis zur ruptur führen kann! ein training der aussenrotatoren könnte eventuell helfen eine bessere zentrierung zu erreichen, somit eine entlastung der sehnen bewirken! aber bei der bewegung die du bei diesem sport regelmäßig ausführst wird die aussenrotation schon recht kräftig sein, da der zug des bogens eine version des rudern horizontal ähnelt! ein gezieltes training des infraspinatus und teres minor könnte trotzdem eine bessere zentrierung bewirken aber wenn ich ganz ehrlich bin glaube ich dass du grundsätzlich damit kürzer treten solltest, versuch vielleicht den ellbogen beim zug etwas abfallen zu lassen, so das der arm nicht so stark abduziert (seitlich angehoben) ist, je weniger abduziert umso besser! vielleicht findest du einen winkel indem du den bogen spannen kannst ohne grosse schmerzen zu haben! weiterhin würde ich den oberen trapezmuskel dehnen, da dieser bei starker abduktion zur verkürzung neigt!
dehnübungen findest du hier im forum etliche für die schulter, trapezmuskel etc........!!
wünsche dir viel glück und hoffe du kannst deinen sport bald wieder mit voller freude wahrnehmen!
liebe grüße schneini
gute besserung!!
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Durch Training der Aussenrotatoren mit SH und L-Fly beschwerdefrei!

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Georg
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Beitrag von Georg » 28 Feb 2008 23:06

Hallo Mr. Burn,
kannst Du mal genauer beschreiben, wo und wie es schmerzt? Nur unter Belastung oder auch, wenn Du nur die Bewegung ausführst? Bei welcher Armposition beginnt es zu schmerzen? Je mehr wir darüber wissen, desto eher können Schlußfolgerungen gezogen werden.
Wir sollten versuchen, herauszufinden, ob bestimmte Muskeln schwach sind und dadurch das Schultergelenk evtl. instabil wird ggfs. mit den von schneini beschriebenen Folgen.
Evtl. kann es sinnvoll sein, eine Zeit lang mit geringerem Zuggewicht zu arbeiten. Geht das bei Deinem Bogen überhaupt? Du schießt Compound?

Georg
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Mr.Burn
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Thx für schnelle Antworten..

Beitrag von Mr.Burn » 29 Feb 2008 13:44

Also, der Arm schmerzt im alltäglichen Leben überhaupt nicht, egal bei welcher Bewegung, ich kann auch sehr schwere Sachen heben, also über 50 KG, no Problem. Da ich in einem Handwerksbetrieb arbeite, wo regelmäßig schwer gehoben wird, bin ich das auch gewohnt.

Schmerzen habe ich nur bei 2 bestimmten Bewegungen:

Das wären

1. Den Arm mit Gewicht (ab10-20kg) senkrecht nach oben drücken,

2. Wie bereits erwähnt, die Bogenschießstellung in dem Moment, wenn ich die Sehne voll ausgezogen habe und die Hand mit dem Zeigefinger in etwa auf Höhe des Mundwinkels ist.

Leider ist die Position beim Schießen nur marginal veränderbar, den Arm weiter hoch oder runter geht garnicht, dann treff ich nix mehr, weil es einfach verkehrt wäre.

Ich schieße einen traditionellen Reiterbogen 50" hoch 50 lbs.
Durch die geringe Größe des Reiterbogens ist der Sehnenwinkel etwas spitz, aber das sollte keinen Einfluss auf meine Probleme haben.

Zum Compound kann ich auch was sagen:

Ich habe auch einen Compound den ich aber praktisch nie schieße, weil er ein Pfeilvernichter ist.
Hat 70 lbs, also etwa 35 Kg Zuggewicht. Den kann ich ziehen, weil die maximale Zugkraft, dank des Umlenkrollensystems, am Anfang ansteht, habe ich keine Probleme ihn mehrfach weitgehend schmerzfrei zu ziehen.

Beim Reiterbogen allerdings liegt die max Power erst beim Vollauszug an, und dann zwickt, zerrt und schmerzt es eben. Schwer den Schmerz genau zu beschreiben, muss nachher ma das Ding in die Hand nehmen und noch mal testen, vielleicht kann ich das dann näher beschreiben.

Grüße an alle

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Beitrag von Georg » 29 Feb 2008 16:27

Klar, bin ich natürlich sofort reingefallen. :oops:
Mein Sohn schießt Recurve mit knapp 30 lbs und ich habe aus dem Zuggewicht auf Compound getippt.
Naja, macht ja nix.
Warten wir auf nachher, wenn Du den Schmerz genauer beschreibst.

Georg
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So, Bogen nochmal getestet..

Beitrag von Mr.Burn » 02 Mär 2008 19:48

Also,

Hab es mal wieder darauf ankommen lassen und hab den Bogen ein paar ma gezogen und auch mal kurz gehalten im Vollauszug, um mal bewusst auf meine Schulter zu achten.

Der Schmerz ist sehr schwer zu beschreiben, aber ich würde behaupten, das es kein direkter, stechender Schmerz ist, sondern es fühlt sich Verspannter an, als vor dem Unfall. Ich zittere etwas mehr als vorher und kann ihn nicht mehr ganz so lang halten, max. 12 Sekunden, wobei ich nach 6 Sekunden anfange, unruhig zu werden. Schlimm ist das genau genommen nicht, da man beim instinktiven schießen (ohne Zielhilfsmittel)so oder so direkt nach dem Auszug "released",also muss ich ihn nicht lange halten.

Aber andererseits, wenn man die Bauart des Bogens und seine Stärke berücksichtig (eigentlich ein Jagdbogen), dann ist das doch schon mal was.
Hab das vielleicht zu negativ gesehen. :roll:

Es hat sich also schon gebessert, denn vor einem Vierteljahr KONNTE ich ihn definitiv nicht voll ausziehen,zu bös das Teil..,
wens interessiert, ist ein samick skb50, kann man nach googlen.

Meine einzigste Sorge ist die, das ich nicht weiß, ob ich meiner Schulter
mit dieser Belastung schade, bzw. wie sich das verhält, wenn ich mal viel schieße, da kommts, oder kam, es schon vor, das ich bis zu 100 Pfeile schieße, bis ich wieder genug habe :D

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Georg
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Beitrag von Georg » 02 Mär 2008 22:37

Hallo Mr. Burn,
ich denke, die Lösung könnte relativ einfach sein. Ich spekuliere mal:
Durch die lange Pause nach dem Unfall hat Deine Muskulatur an Kraft verloren. die 50 lbs hast Du ja auch nicht gleich nach drei Monaten Training gezogen.
Beim ausziehen müssen vor allem die hintere Schulter und die Muskulatur zwischen den Schulterblättern ordentlich anspannen, wenn mich nicht alles täuscht. Wenn Du diese Muskeln trainierst, sollten die Beschwerden immer besser werden.
Bogenschießen belastet den Körper unsymmetrisch. Trotzdem sollte das Training symmetrisch erfolgen, um einem Ungleichgewicht vorzubeugen.
Diese Übung: Liegendes Seithebenist zum Beispiel gut geeignet.

Georg
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Thx für die fixe Antwort

Beitrag von Mr.Burn » 03 Mär 2008 03:00

@ Georg

Die Übung werde ich mal ausprobieren, ich denke das ist keine schlechte Idee. Danke für den Link.

Ich werde das mal langsam angehen, sollte es schmerzen, werde ich es merken :D Hab mich lang genug geschont.

Nimms nicht persönlich, aber ich weiß nicht, warum man für 50lbs 3 Monate trainieren sollte. Ich hab sowas mit 16 schon gezogen. :wink:
Findest du das etwa ungewöhnlich? Im Mittelalter wurden schon Bögen bis zu 100 Lbs geballert.

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Beitrag von Georg » 03 Mär 2008 12:26

Ach was böse.
Es ist nur so, daß nach dem, was ich weiß, ein höheres Zuggewicht nicht unendlich oft gezogen werden kann, ohne daß die Rückenmuskulatur ermüdet und dementsprechend die Zielgenauigkeit nachläßt.
50 lbs mag nicht allzu hoch sein, für eine schwache Muskulatur kann es aber zuviel sein. Das wollte ich damit sagen.

Georg
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Beitrag von Mr.Burn » 03 Mär 2008 15:03

Gut, das kann man so stehen lassen.

Da gebe ich Dir Recht, wichtig ist nur, das jeder, der Spaß am Bogenschießen hat, den für sich optimalen Bogen findet, mit dem er problemlos auch sehr viel schießen kann, ohne zu stark zu ermüden.
Ist der Bogen zu stark, verkrampft der Schütze und kann letztlich, wie Du geschrieben hast, zu einer nachlassenden Genauigkeit führen, weil die Technik vernachlässigt wird.

Bei mir ist es so, das ich das Bogenschießen weniger als Sport sehe, daher bin ich auch in keinem Verein und kann das alles viel gediegener angehen. Ich schieße nicht, um vor anderen gut zu stehen, oder weil es die Wettbewerbsbedingungen erfordern, sondern ganz allein nach Lust und Laune. Bogenschießen hat was sehr entspannendes und meditatives, vorrausgesetzt, man ist im Freien und unterliegt keinem Leistungsdruck.

Dementsprechend sollte der Bogen einen auch nicht überfordern, damit man sich voll und ganz auf den einen Punkt konzentrieren kann, ohne sich einen abzukämpfen. :wink:

Oh man, das war jetzt eigentlich wieder sowas von off-topic, aber
egal.. :D