Oberarmbruch und evtl. Axillarisläsion

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Anja52
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Oberarmbruch und evtl. Axillarisläsion

Beitrag von Anja52 » 21 Jun 2011 14:06

guten Tag, ich möchte mich erst vorstellen. Bin Anja, Jg.52 und habe vor 8 Wochen einen Fahrradunfall mit als Folge Oberarmbruch nahe Schulter, proximale humerus fractur, Spiralbruch.
Eine 30 cm lange Metallplatte wurde eingebracht. Jetzt nach 8 Wochen habe ich immer noch große Einschränkungen in der Beweglichkeit Schulter. Natürlich auch viel Schmerzen.
Rückwärtsführen des Arms 90-0-20. Der Chirurg
sieht alles noch im Normbereich und rät weiter zur Schulterbewegung mittels Schulterbändern. Ich müsste mind. mit einem halben Jahr rechnen.
Gestern habe ich mir Zweitmeinung vom Orthopäden eingeholt. Der sah eine deutliche Atrophie der Schulter-
kappenmuskulatur und möchte vom Neurologen abklären lassen, ob eine Axillarisläsion vorliegt. Der Chirurg hatte davon nichts bemerkt.
Diesen Termin habe ich leider erst in 4 Wochen.
Was könnt Ihr mir raten - hat das schon jemand mitgemacht

Anja52
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Re: Oberarmbruch und evtl. Axillarisläsion

Beitrag von Anja52 » 23 Jun 2011 18:04

schade, hatte mir doch so was wie eine Reaktion gewünscht.
Auch wenn eine Beschädigung des Axillarisnerves vorliegt, was ja noch nicht sicher ist,
wird anscheinend auch nichts unternommen.
Meine Schulterschmerzen nerven auf jeden Fall gewaltig, vor allem ständig Nackenschmerzen, durch
das Hochziehen der Schulter.

anja

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Georg
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Re: Oberarmbruch und evtl. Axillarisläsion

Beitrag von Georg » 23 Jun 2011 22:14

Hallo Anja,
dein Problem ist ziemlich speziell, und hier agieren nur Laien. Selbst ein Profi wird bei Einschätzungen aus der Ferne vorsichtig sein. Daß du keine Antwort bekommst, wird daran liegen, daß keiner was zu deinem Problem sagen kann. Das ist nicht böse gemeint.
Ich würde nach so einer großen Verletzung damit rechnen, über längere Zeit hinweg mit Beschwerden leben zu müssen.
Schulterkappen-Atrophie - kann die nicht auch die Ruhigstellung des Arms als Ursache haben?
Der Möglichkeit einer Nervenverletzung würde ich schon auf den Grund gehen. Kannst du die Folgen einer Axillarläsion genauer umreißen?


Georg
Anfang 2008: Linke Schulter: Riss lange Bizepssehne, veranlagte (?) Enge im Schulterdach, Einengung/Entzündung Supraspinatussehne.
Nov 2010: SH-Trainingsgewicht: 8 kg. Keine Schulterprobleme.
Krafttraining ohne Einschränkungen möglich, vermeide Nackendrücken/-ziehen.
//www.pitt-force-forum.de

Anja52
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Re: Oberarmbruch und evtl. Axillarisläsion

Beitrag von Anja52 » 29 Jun 2011 18:42

danke Georg für Deine Reaktion.
Es ist jetzt 9 Wochen her und meine Beschwerden in der Schulter und Oberarmen werden nicht
weniger. Leider. Am Ellenbogen habe ich so ein kl. Wassersäckchen, so nenne ich es. Irgendwo muss
die Feuchtigkeit ja herkommen. Der Fysiotherapeut meint aus der Schulter, aber genau weiß er
es auch nicht. Da ich den Neurologen erst Ende des Monats zu sehen bekomme, kann ich wenig
zur Axillarisläsion sagen, wenngleich ich nicht an eine Nervenschädigung glaube, kann den Arm
überall bewegen, meine Probleme sitzen in der Schulter und dort habe ich Schmerzen und Einschränkungen in der Bewegung, vermutlich (denke ich) durch die lange Platte und die Schrauben, die sehr nahe am
Schulterkopf sitzen. Wann kann man eine so lange Platte wieder rausnehmen? Sollte der Bruch schon angewachsen sein? Ich würde gern von dem Ding ab, hab an den Narben, die über den ganzen Oberarm bis zum Ellenbogen gehen, immer noch brennende Schmerzen, mal mehr mal weniger.

Georg, ich dachte, es gäbe mehr Menschen, die einen Oberarmbruch hatten, der so hoch liegt wie bei mir, so dass die Schulter mit betroffen ist :cry: In 14 Tagen habe ich noch den Termin beim Schulterspezialisten, mal sehen, ob der alles normal so findet. Bisher habe ich jedenfalls vom Chirurgen nichts anderes gehört. Geduld und üben. :cry:

lg. Anja

Karin R.
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Re: Oberarmbruch und evtl. Axillarisläsion

Beitrag von Karin R. » 21 Jul 2011 18:19

Hallo Anja,

auch ich habe eine Humerusfraktur links erlitten. Ich bin vor fast 12 Monaten im Urlaub auf Malle gestürzt und habe mir diesen Bruch 3-fach zugezogen. Im Krankenhaus in Palma wollte man erst operieren, dann wieder nicht. Durch meine Auslandskrankenversicherung wurde ich vorzüglich betreut, dann nach Hause geholt und in derselben Nacht noch in das hier ansässige Krankenhaus eingeliefert. Erst hieß es prothetische Versorgung (ich war geschockt), dann doch keine OP und nach einer Woche Entlassung. Ich habe dann mit Hilfe eines Chirurgen einen Schulterspezialisten kontaktiert, der mir sagte, dass er operiert hätte, aber jetzt sei es nach fast 3 Wochen zu spät. Es wächst alles wieder so zusammen, aber es dauert. Mit OP wäre es viel schneller gegangen. Der Nachteil wäre, dass die Platten nach ca. 1 Jahr natürlich wieder entfernt werden müssen. Im August wird es 1 Jahr. Ich habe fast 30 Physiotherapien hinter mir, fachlich kompetente Beratungen durch meine Trainer im Sportstudio (teilweise auch Physiotherapeuten) und mein Arm ist immer noch nicht voll beweglich. Ich war jetzt 2 mal Schwimmen und selbst beim Brustschwimmen habe ich Schmerzen an der linken Seite des Humeruskopfes, wo auch ein Bruch war. Das Hauptproblem sind aber immer noch die Muskeln und Sehnen, die sich durch die lange Schonhaltung versteift bzw. verkürzt haben. Ich denke, dass ich noch eine Weile damit zu tun habe. Meine größte Angst war auch noch, dass ich eine Frozen shoulder bekomme, was nach so langer Zeit der Schonhaltung möglich ist. Ich hatte doch an jedem Arm schon mal diese widerliche Erkrankung.
Ich wünsche Dir gute Besserung. Du kann mich ja nochmal kontaktieren.

Freundliche Grüße Kain R,
Frozen shoulder links 2004,
seit September 2007 frozen shoulder rechts, momentan in der Auftauphase, Arm wieder voll beweglich seit Weihnachten 2009, beide Arme wieder voll einsatzbar in allen Richtungen

Anja52
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Re: Oberarmbruch und evtl. Axillarisläsion

Beitrag von Anja52 » 11 Aug 2011 16:14

hallo Karin, leider melde ich mich hier so spät, hatte schon gar nicht mehr mit gerechnet, dass überhaupt ne Reaktion kommt, weil es ja mehr ein Schulter-Forum ist. Schön, dass Du Dich gemeldet hast, allerdings natürlich nicht schön für Dich, da Du nun auch einen Oberarmbruch erlitten hast, den man nicht operiert hat. Ich frage mich allerdings, was besser ist, mit oder ohne OP. Bei mir hat man auch eine Woche mit OP gewartet, aber berauschend geht es mir leider nicht. Der Sturz war am 21.4., op 27.4. und bin somit jetzt beinahe 4 Monate weiter nach der OP, die wie sich jetzt bei einer Zweitmeinung herausstellte, schlecht vom 1. Operateur gemacht wurde. Er hat während der OP einen falschen Blick auf die Kamera gehabt und eine lange Platte eingesetzt, aber den Splitterknochen von 9 cm nicht mit Draht an der Platte befestigt, somit steckt der jetzt mit einer scharfen Spitze ca. 3 cm von der Platte ins Weichteilgewebe ein und verursacht ziemliche Beschwerden. Die Platte selbst sitzt auch im verkehrten Winkel, somit habe ich eine äusserst eingeschränkte Beweglichkeit, 40 Grad Arm hoch, Innen- und Aussenrotation so gut wie kaum vorhanden.
Nun will der 2. Chirurg, den ich kontaktierte mit in 2-3 Monaten nochmals operieren, wenn der Hauptbruch etwas angewachsen ist und er die Platte rausholen kann. Dabei wird er dann diesen ausragenden Splitter absägen, alles ziemlich ungemütlich. Habe nach der OP Sensibilitätsstörungen am gesamten Arm und kann von Glück sagen, wenn bei der 2.OP nicht noch eine Dropping Hand kommt, dann kann man die Hand ne lange Zeit nicht mehr bewegen. Ist meine rechte und ich kann sehr schlecht autofahren, da ich nicht schalten kann, oder nur mit Hilfe der 2. Hand dabei. Also, so glücklich kann man mit einer OP auch nicht sein, zumindest nicht, wenn sie so falsch verlief wie bei mir.
Von allein wird es nämlich nicht besser werden, ne 2.op muss kommen und ich sage Dir, das waren Schmerzen!!!!!!!!! Hab höllisch damit zu tun gehabt, erst jetzt nach 3 Monaten kann ich nahezu ohne Schmerzmittel leben, aber wiederum nur etwas laufen, das Hängen vom Arm bereitet wieder Schmerzen.
Hattest Du auch einen Spiralbruch, also verdreht und auseinander?

Wie geht es Dir jetzt und was macht man?

gruß Anja