Endlich Besserung: frozen shoulder u. schwere Entzündungen

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Ulrich
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Endlich Besserung: frozen shoulder u. schwere Entzündungen

Beitrag von Ulrich » 27 Mai 2010 12:59

Vielleicht zunächst meine Daten: männlich 44 Jahre, 194cm, 95 kg
Nachdem ich schon seit Monaten einen Erfahrungsbericht schreiben wollte, macht es mittlerweile auch Sinn. Bisher war die Verbesserung nicht wirklich anhaltend, deswegen habe ich mit einem Bericht gewartet.
Mittlerweile habe ich kaum noch Probleme mit beiden Schultern.
Angefangen hat alles mit frozen shoulder rechts Okt. 2008.
Da ich sonst immer gesundheitlich sehr robust war, dachte ich natürlich, dass dies auch wieder mehr oder weniger schnell verschwinden würde.
Weil die rechte Schulter Schwierigkeiten machte, habe ich die linke überlastet, so dass auch dort Schmerzen auftauchten.
Erster Arztbesuch beim Sportorthopäden in einem Schmerzzentrum. Diagnose rechts frozen shoulder, 'Schauen Sie doch mal im Internet nach, man weiß noch wenig darüber.' Für die linke Schulter hatte er vergessen die Diagnose aufzuschreiben.
Ich konnte über Monate mich kaum bewegen. In der Akutphase mit ach und krach noch selber auf die Toilette gehen. Anziehen und waschen ging nur mit Hilfe. Durchschlafen konnte ich nicht. Sehr starke Schmerzen. Unglaublich!
Ich hatte x Rückfälle, durch leichte Belastungen wie z.B. etwas Besteck abspülen. Dann musste ich wieder Schmerzmittel 1 Woche nehmen und 1 Woche konnte ich fast nichts machen. Es war zum Mäusemelken und einige Male war ich richtig verzweifelt.
Physiotherapie war auch eine Enttäuschung. Z.B. war die Schulterhilfe den Therapeuten teilweise unbekannt. Keiner hatte das Gerät vor Ort. Im nachhinein mir völlig unverständlich.
Arzt und Physiotherapeut behandelten aus meiner Sicht nach dem Motto: die Schmerzmittel und der natürliche Heilungsprozess des Körpers wird’s schon richten.
Mir hätte es schon viel geholfen, wenn mich anfangs einer der Fachleute gewarnt hätte, dass Schulter nicht zu unterschätzen ist, weil sehr empfindliches Gelenk.
Geholfen hätte mir auch eine 'angleitete' Ursachenforschung, damit die Schultern auch wirklich besser werden können. Die sieht nach monatelanger Selbstanalyse bei mir so aus:
- Autofahren: habe eine rel. schwergängige Servo mit breiten runflat-Reifen und bin zu weit weg vom Lenkrad gesessen (weil ich halt groß bin). Dadurch wirken mehr Hebelkräfte auf die Schultern. Bin über Jahre sehr viel Kilometer gefahren. Leider bin ich auch immer wieder mal wenn die Schultern besser waren kurze Strecken gefahren. Mit meinem Auto fahre ich nun seit Monaten nicht mehr. Ich glaube, dass ich aus Vorsicht ein anderes Fahrzeug kaufe, ich warte aber noch vielleicht 3 Monate. Man sollte darauf achten, dass man wirklich richtig sitzt, Lenkrad ganz rausziehen und am besten entsprechendes Zubehör im Fahrzeug hat. Z.B. bei BMW Servotronic. Damit lässt sich wirklich mit zwei Fingern lenken. Wie groß der Unterschied ist, merkt man natürlich erst wenn man Probleme hat.
- psychologische/seelische Gründe: in meiner Familie gab es zu dieser Zeit plötzlich massive Konflikte. Dabei merkte ich, dass ich für meine Eltern immer 'mitgetragen' habe. Ich hatte das über sehr viel Jahre gemacht, machte es aber immer gerne. Kein Wunder: man hat zu viel auf den Schultern, trägt zu viel: Schulterschmerzen als Ergebnis. Meist eben auch Dinge von anderen Menschen. Daher bekommen eben auch so viel Frauen diese Probleme. Von ihrer Natur liegt es Nahe, Dinge für andere zu tragen bzw. zu machen (insbesondere gegenüber den Kindern).
Heute war dieser Punkt m.E. der Hauptgrund für die Schulterprobleme. Weil ich meine Denke und mein Verhalten ändern musste, dauerte es eben auch lange.
Was hat noch geholfen?
Auf jeden Fall ist die richtige Haltung und der Muskelaufbau das A und O!
Ist wie beim Rücken. Die Muskel sind wahnsinnig wichtig um die Knochen und Sehnen für Belastungen zu schützen.
Problem war nur, durch die monatelange Schonhaltung, musste der ganze Bewegungsapparat wieder an Bewegung gewöhnt werden.
Also habe ich die Schulterhilfe verwendet und versucht alle 2 Tage meine Bewegungsübungen zu machen.
Die Übungen habe ich mir selber zusammengestellt. Aus eigener Erfahrung (hatte immer schon viel Sport getrieben) und aus dem Internet.
Ganz wichtig war auch die Schultern hängen zu lassen. Ich hatte sie immer in einer Schonhaltung auch nach oben gezogen. War mir über Monate nie aufgefallen!
Schultern auch nach hinten dehnen.
Alle Übungen sehr vorsichtig machen, sehr viel Geduld haben! Nicht zu viel Gewicht, immer langsam (!!!) steigern. Und: immer wieder bewegen. Ich dachte lange, ich löse das Problem vor allem mit Muskelaufbau. Bewegung war aber genauso wichtig.
Vor ca. 2 Monaten war ich dann bei Prof. Imhoff in München. Wollte, dass nochmal ein bekannter Fachmann die Sache anschaut. Er hat zwar sehr gute Fachkenntnisse (soweit ich das beurteilen kann), nahm sich leider nicht die notwendige Zeit. Ist halt auch schlecht. Besonders auf mich eingegangen ist er nicht. Lief ab wie bei der Stippvisite im Krankenhaus. Am Versichertenschaft kann es nicht liegen, da ich Privatpatient bin. Seine Diagnose: bis. SLIP-Läsionen. Wenn es in 6 Wochen nicht besser ist, OP an beiden Schultern. Begründung: ja, Sie waren ja auch Volleyballer. Aber warum habe ich dann auch links die gleichen Probleme? Die linke Schulter wird beim Volleyball (als Rechtshänder) nicht besonders belastet.
Der Assistenzart war sehr nett. Er tippte auf eine Entzündung der Bizepssehne. Die kurze Bizepssehne tat mehr weh als die lange (hatte er noch nie, sagte er). Warum? Ich konnte über viele Monate nicht am Schreibtisch arbeiten. Also habe ich auf dem Sofa gearbeitet mit dem Laptop (bin selbständig). Ich kann ja über Monate nicht Nichts machen! So kam es wahrscheinlich zur Reizung wegen der einseitigen Belastung.
Auf die möglichen Gründe kommt man aber nur, wenn man sich Zeit nimmt und über das Verhalten und Belastungen der letzten Monate und Jahre ausführlich spricht!
Man muss immer selber kritisch mitdenken. Es gibt leider wenig gute Fachleute und wenige die ihren Job gewissenhaft machen. Sorry, ist für mich einfach auch ne Erfahrung hieraus. Zum Glück kann mir auch selber Dinge anlesen und ich war früher Leistungssportler. Einen gutes Körpergefühl zu haben ist für die Diagnose und die Schulterübungen auch wichtig.
Momentan mache ich zweimal die Woche meine Übungen. Vorher hatte ich auch zweimal die Woche Sport gemacht mit Übungen für den Rücken und den Bauch (als Schreibtischsitzer sehr wichtig, Rückenschmerzen sind Volkskrankheit Nr. 1), also ist kein Problem für mich. Mache ich gern für meine Gesundheit.
Schulterhilfe, kombiniert mit Theraband und Hanteln mit Sand. Ist immer besser Übungen zu kombinieren, dass unterschiedliche Muskeln angesprochen werden und die Muskeln auch anders angesprochen werden. Dann noch Bewegungsübungen und Dehnungsübungen.
Naja, und dann bin ich halt bei dem psych. / seelischen Thema dran. Der Mensch ist ja keine Maschine. Krankheiten stehen immer für etwas (meine Meinung, muss aber jeder selber wissen wie er sich selbst definiert).
Auf jeden Fall herzlichen Dank auch an dieses Forum und deren Schreiber. Das war für mich sehr wertvoll!
Mein Fazit: die Dauer, die Schmerzen und die Einschränkungen: Wahnsinn! Auf der anderen Seite gibt es viel Schlimmeres. Und dadurch, dass ich mich auch verändert habe, gelernt habe verantwortlicher mit mir umzugehen, mein Helfersyndrom zu verändern, habe ich viel gelernt.
Ich wünsche allen eine gute Besserung! :)
Gruß
PS: ich hoffe, der Bericht war jetzt nicht zu lang

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Georg
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Re: Endlich Besserung: frozen shoulder u. schwere Entzündung

Beitrag von Georg » 28 Mai 2010 09:04

Hallo Ulrich,
danke für den tollen Bericht. Mit Sicherheit wird der eine oder die andere dadurch einen Gedankenanstoß erhalten. Daß die Schulter z.B. bei psychologischen Belastungen leidet, wäre mir nie in den Sinn gekommen!
Schön, daß es Dir wieder besser geht.

Georg
Anfang 2008: Linke Schulter: Riss lange Bizepssehne, veranlagte (?) Enge im Schulterdach, Einengung/Entzündung Supraspinatussehne.
Nov 2010: SH-Trainingsgewicht: 8 kg. Keine Schulterprobleme.
Krafttraining ohne Einschränkungen möglich, vermeide Nackendrücken/-ziehen.
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Ulrich
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Re: Endlich Besserung: frozen shoulder u. schwere Entzündung

Beitrag von Ulrich » 29 Mai 2010 07:18

Herzlichen Dank Georg.
Oben muss es natürlich SLAP-Läsion heißen (nicht SLIP-Läsion :lol: ).
Also bei mir war es (so wie es aussieht) keine Läsion (Verletzung), sondern eine Entzündung. Entzündung heilt grds., Verletzung wenn sie groß genug ist muss operiert werden.
Einschränkungen rechts wegen der frozen shoulder habe ich praktisch keine mehr, es fehlen vielleicht noch 1%. Das 1% merke ich nur bei bestimmten Dehnübungen der Schulter. Trotzdem dehne ich hier fleißig weiter.
Vielleicht noch ein Nachtrag zum Training.
Nur bei den Übungen mit dem Schulterhorn konnte ich die Gewichte rel. gut steigern. Bei allen anderen Schulterübungen waren Gewichte problematisch.
Auch heute nehme ich nur beim Schulterhorn Gewicht, Theraband rot (ich glaube extra stark) und Füllhanteln mit Sand ganz gefüllt, also relativ viel Gewicht. Hier darf es hinten an den Schultern während den Übungen auch etwas ziehen, wie halt beim Krafttraining üblich (aber auch hier nicht übertreiben).
Bei allen anderen Schulterübungen nehme ich kein Gewicht oder nur 500g pro Hand/Schulter.
Bei mir war es halt wichtig erst wieder in die Beweglichkeit zu kommen.

Die Bizepssehnen haben sich bei mir wahrscheinlich durch das monatelange Arbeiten auf dem Sofa entzündet. Da hat ich die Arme sehr nah am Körper. Das war auch eine Schonhaltung wegen den Schulterschmerzen.

Ja, es ist wirklich ein Traum wenn es einem wieder besser / gut geht. Fast wie ein neues Leben. Wenn ich überlege, wenn ich früher mal nur etwas spazieren gegangen bin, meine Schultern möglichst wenig bewegt habe, die Hände noch in die Taschen gesteckt habe um die Schultern zu schonen, taten nach dem Spaziergang die Schultern weh ohne Ende, dass ich dachte, das gibt es nicht. Die Entzündung steckte so tief drin und kam immer wieder zum Vorschein.
Der Frust hat so viel Energie abgesaugt, dass ich kaum noch Kraft hatte für irgend etwas. Die Angst vor einem Rückfall und vor den Schmerzen und den Einschränkungen waren Stress pur.
Ich bin immer noch jeden Tag dankbar, dass meine Schultern wieder so gut geworden sind!
Einen herzlichen Gruß

Jo
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Re: Endlich Besserung: frozen shoulder u. schwere Entzündung

Beitrag von Jo » 29 Mai 2010 14:45

hallo ulrich,
es freut mich, dass du deine schulterschmerzen in den griff bekommen hast. das gibt mir hoffnung und kraft für meine frozen shoulder. diese habe ich seit juli 2009 rechts. links schmerzt wegen der überlastung auch, hier ist aber eindeutig keine frozen shoulder.
die frozen shoulder ist echt heftig. es ist, wie du schreibst: die schmerzen, die dauer, die einschränkung sind brutal !
bin mittlerweile in phase 2. die ruheschmerzen lassen langsam nach, die einschränkung ist deutlich spürbar. inzwischen habe ich eine zweite kortisontherapie (prednison) hinter mir. aktive bewegung vermeide ich, auch nach dem raten eines schulterspezialisten aus der berliner charite. er meinte, die krankheit ist selbstlimitierend. darauf vertraue ich und die vielen guten beiträge hier im forum bestätigen dies eigentlich auch. zum glück hat hier noch niemand geschrieben, dass eine fs nicht wieder ausgeheilt ist.
wenn ich richtig rechne, hat es bei dir ca. 19 monate bis zu ausheilung gedauert, ulrich. das scheint in etwa so der mittelwert zu sein. eine wissenschaftliche studie bestätigt eine krankheitsdauer von 1,5 jahren in 76 % der untersuchten fs-patienten. 95 % brauchen insgesamt 2 jahre. ich hoffe sehr, dass ich ende des jahres mit der krankheit durch bin. schließlich ist es ja "nur" eine entzündung, die der körper heilen muss....
viele grüße
joachim

Ulrich
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Re: Endlich Besserung: frozen shoulder u. schwere Entzündung

Beitrag von Ulrich » 30 Mai 2010 09:49

Hallo Joachim,
die frozen shoulder hat bei mir nur knapp über ein Jahr gedauert.
Die größten Probleme waren aber dann die Entzündungen beidseitig.
Die entstehen wahrscheinlich recht leicht, wenn die Schulter länger ruhig gestellt war (keine Muskeln mehr usw.).
Wenn man dann noch die Schultern einseitig belastet, wie bei mir durch Notebookarbeit auf dem Sofa (Schreibtisch ging noch nicht), dann verschlimmert das die Sache ziemlich.
Also ich würde vor allem hinter her, also wenn du die Schulter wieder bewegen kannst, versuchen die Schulter möglichst nicht einseitig zu belasten.
Das ist natürlich sauschwer, wenn man eben vom Beruf her am Schreibtisch arbeitet. Hat man dann sowieso schon '1 Jahr verloren' will man eher auf die Tube drücken. So ging es zumindest mir.
Die größten Probleme, also die Schmerzen, betrafen nicht die frozen shoulder an sich, sondern die Bizepssehnen (lange und kurze)!
Die Problem meiner Schulter hatten sich also verlagert. Ich hatte, als die Schulter schon ein Stück aufgetaut war, keine Schmerzen wenn ich an die Grenzen der Beweglichkeit bei bestimmten Bewegungen gekommen bin. Sondern nur wenn ich die Bizepssehnen zu stark belastet habe. Die frozen shoulder hat mich dann also nicht mehr beunruhigt. Wenn eine Bewegung wegen der noch verbliebenen Bewegungseinschränkung nicht mehr ging, ging es halt nicht. Die Schulter hat das aber mir ohne jeden Schmerz gemeldet.
Bis ich aber auf den Trichter kam, dass meine Bizepssehnen das Problem nach der Akutzeit sind :shock: , das hat echt gedauert. Ich dachte natürlich nie an sowas.
Ein ganz großes Problem ist sicherlich auch, dass man die Schulter so schlecht ruhig stellen kann. Ich meine vor allem nachts ist sie auch ständig belastet. Ein Knie kann nachts herrlich ausruhen, eine Schulter nicht.
Da blieb mir nur eben ganz bewusst die Schulter tagsüber ruhig zu stellen. Will heißen tagsüber immer wieder opamäßig auszuruhen, sich hinzulegen.
Auch habe ich meinen Schlafplatz immer mal verändert, z.B. flache Kissen neben den Körper gelegt, worauf dann die Arme/Schultern höher und entspannter lagen.
Dann ging es halt darum meinen Schreibtischarbeitsplatz zu optimimieren um die Einseitigkeit der Belastung möglichst gut abzufedern.
Bürostuhl, der hoch genug ist um auch die Schulter zu unterstützen, also bis zu den Schulterblätter reicht. Bildschirm der wirklich hoch genug ist, damit man nicht nach unten schauen muss. Tastatur die möglichst ergonomisch ist, z.B. habe ich jetzt eine die einen trackpoint hat, damit ich keine Maus brauche, nicht hin- und hergreifen muss.
Diese Dingen haben auch sehr viel Zeit gebraucht. Aber auch deshalb, weil es wirklich gut Produkte kaum auf dem Markt gibt. Naja, die Krankheit erlaubt einem wenigstens sich über einiges so seine Gedanken zu machen =D> . Ich könnte sicherlich von jetzt auch nachher als Bürostuhlverkäufer anheuern.
Wie du gesagt hast, das Wichtigste ist, dass es die frozen shoulder wieder auftaut. Aber man sollte m.E. schon ein paar Dinge in seinem Leben umstellen, damit die Schultern möglichst dauerhaft nicht so sehr bzw. ausgeglichener belastet werden.
Dann kann die Krankheit einem auch viel bringen und die Gesundheit langfristig, d.h. ins hohe Alter, verbessern. Weil man einfach anders bzw. besser mit sich umgeht.
Ich wünsche Dir eine gute Besserung und auch die notwendige Geduld!
Gruß

Ulrich
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Re: Endlich Besserung: frozen shoulder u. schwere Entzündung

Beitrag von Ulrich » 30 Jul 2011 08:34

Hallo Zusammen,
nochmal kurz der Stand:
Mit den Schultern ist alles in Ordnung. Ich habe im Alltag keine Einschränkungen mehr.
Klimmzüge mache ich keine mehr, muss nicht sein. Liegestützen nur eingeschränkt.
Ansonsten merke ich bei Kräftigungsübungen, auch mit Gewichten, keine Einschränkungen mehr.
Die Belastungsfähigkeit der Schultern hat sich selbst in den letzten Monaten immer weiter in kleinen Schritten verbessert. Also selbst nach 2,5 Jahren machten die Schultern noch Fortschritte bzw. waren sie noch nicht voll belastbar. Das ist schon Wahnsinn in welchen langsamen kleinen Schritten der Heilungsprozess verläuft.
Die letzte Zeit hatte ich Rückenprobleme bekommen. Eben durch die Fehl- bzw. Schonhaltung der Schultern die mach sich eben über die Monate / Jahre hinweg angewöhnt.
Seit einem Monat übe ich also schön aufrecht zu gehen und die Schultern nach hinten, nicht nach vorne (hängen lassen). Da ich seit ca. 1 Monat auch alle Rückenkräftigungsübungen machen kann, ist auch die Muskulatur am Rücken voll ausgebaut. Jetzt sind die Beschwerden verschwunden.
Auch heftig wie das alles zusammen hängt.
Alles in allem, was soll ich sagen, bin ich richtig happy wieder soweit gesund zu sein. Wenn ich heute spazieren gehe (was ich mittlerweile viel mehr mache) freue ich mich jedes mal mich bewegen zu können und ohne Schmerzen.
Das ist die gute Seite der Sache. Man wird schon ein etwas anderer Mensch und läuft bewusster durch die Welt.
Alles Gute !

Ulrich
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Re: Endlich Besserung: frozen shoulder u. schwere Entzündung

Beitrag von Ulrich » 30 Jul 2011 08:58

was ich vergessen habe:
- täglich spazieren gehen, leichtes Joggen ca. einmal die Woche
- ca. alle 3 Tage Übungen für die Schultern (auch mit Schulterhilfe), auch mit leichten Gewichten mit Dehnübungen
- dazu immer Übungen für den Rücken, Bauch und Rumpf: Beweglichkeit und Kräftigung der Muskulatur

Die Übungen mache ich zuhause auf meinen Matten. Nicht lange. Insgesamt dauern die Übungen für Schultern und Rücken ca. 30-45 min. Ist die Muskulatur mal augebaut reicht das bei mir um sie zu halten.
Habe mir Gewichte mit Klettverschluss gekauft, bei den man das Gewicht varieren kann. Nehme ich für die Handgelenke und Fußgelenke. Damit kann man für Schultern und Rücken durch die verschiedenen Kräftigungsübungen gut Muskulatur aufbauen (natürlich nur wenn man die Übungen kennt und richtig macht.)
Theraband, Schwingstab und Füllhanteln nehme ich auch, aber jew. für 1-2 Übungen.
Also es ist keine große Sache, weil man im Lauf der Zeit die Geräte und Übungen sehr effektiv einsetzen kann bzw. merkt, welche Übungen einem gut tun.
Daneben achte ich darauf im tagtäglichen Leben, Fehlhaltungen für Schultern und Rücken zu vermeiden. Aufrecht gehen, aufrecht sitzen.
Möglichst häufig meditieren, sich entspannen, bewusst machen, was einen belastet, und das Leben ordnen.
... was macht man nicht alles bis man alt und runzlig ist \:D/

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Re: Endlich Besserung: frozen shoulder u. schwere Entzündung

Beitrag von Georg » 16 Aug 2011 21:00

Na, das hört sich doch gut an. Gratulation!
Was mich aber stutzig macht, ist daß Du zwar Liegestütze machst aber keine Klimmzüge. Das soll jetzt nicht heißen, daß Du Klimmzüge machen sollst - mache ich auch nicht - aber wenn Du Deine Brustmuskulatur relativ stark belastest bzw. vordere Schulter und Trizeps wie bei Liegestützen, solltest Du Deine Rückenmuskulatur auch adäquat trainieren.
Dafür kannst Du auch das Theraband nutzen. Band irgendwo weit oben anhängen und eine Klimmzug-ähnliche Bewegung ausführen, dabei darauf achten, daß die Ellbogen nahe am Körper entlang geführt werden und die Schulterblätter mit der Armbewegung nach hinten/unten gezogen werden. Du kannst das Band auch an einer Türklinke einhängen, mußt Dich dann aber beim ziehen vorbeugen.
Einen Versuch ist es wert. Vielleicht bringt es noch mehr Wohlbefinden.

Georg
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Re: Endlich Besserung: frozen shoulder u. schwere Entzündung

Beitrag von Ulrich » 24 Aug 2011 21:17

Hallo Georg,
danke für den Hinweis :D . Klar, man kann die Übung ja auch entschärft mit dem Theraband machen. Daran habe ich gar nicht gedacht.
Mit der Stärkung Rückenmuskulatur ist absolut richtig. Allerdings mache ich nur 5-10 'Frauenliegestützen', also die wo die Knie auf dem Boden liegen.
Da mein Brustbereich sowieso von Natur aus kräftiger ist, habe ich schon ein Auge auf den Rücken.

Übrigens hatte ich ziemlich Probleme mit dem Rücken bekommen. Schließlich bin ich zu einem Spezialisten: verkürzte Rückenmuskulatur drückt die Wirbelsäule zusammen. Die Problematik hatte ich vor der Schultergeschichte auch schon. Nur durch die - ich sage mal 2,5 Jahre Schonhaltung - haben sich der hintere Bewegungsapparat nochmal verkürzt. Hammerhart! Jetzt ist mir das klar, aber vorher habe ich nie daran gedacht!
Ist vielleicht ein wichtiger Hinweis für die Betroffenen.
Auf die Auswirkungen der Schonhaltung achten und korrigieren!
Sich strecken, aufrichten, wieder lang machen.
Die Beschwerden haben dann aufgehört, als ich das erstemal seit Anfang der Erkrankung (vor knapp 3 Jahren) ca. 5-6 Std. im Auto gefahren bin. Erst hatte ich immer wieder Rückenprobleme, habe dann Pausen gemacht. Gegen Ende der Fahrt hörten die Schmerzen auf. Durch die Sitzhaltung wird der Rücken (und die Beine) ziemlich gedehnt (jedenfalls bei mir).
Ich mache jetzt auch täglich Dehnübungen.
Ich versuche vor allem diese Übungen auch ins Alltagsleben einfließen zu lassen. Also beim Zähneputzen oder Schuhebinden Beine strecken. Schultern immer wieder zurücknehmen, nach oben strecken, Arme hinter dem Kopf verschränken.
Also die Sachen nicht nur machen, wenn man sich extra Zeit nimmt, sondern in normalen Tagesablauf einbauen.
Was ich mittlerweile alles an Übungen mache :roll: , weiß gar nicht wie die Leute das früher alles gemacht haben.
Ich will ja nicht jammern, bin froh dass ich mich wieder bewegen kann. Aber was ich alles dafür mache, dass sieht mir auch kein Mensch auf der Straße an.
Schönen Gruß!