Diagnose nach MRT, Schulterhilfe sinnvoll?

Moderatoren: sh-tom, sh-nicko

Antworten
HyEX
Schulterhilfe-Neuling
Schulterhilfe-Neuling
Beiträge: 5
Registriert: 09 Feb 2011 19:35

Diagnose nach MRT, Schulterhilfe sinnvoll?

Beitrag von HyEX » 01 Jun 2011 15:01

Hallo,

ich habe seit August Probleme in der rechten Schulter. Die Schmerzen waren plötzlich da, ohne erkennbare äußere Einwirkung. Drückbewegungen tun nach kurze Zeit weh, so dass ich mich hierbei einschränken muss.
Das bedeutet im Alltag, dass ich z.B. keine Liegestütze machen kann, keinen Ball werfen kann und nicht mit dem Arm über Kopf hantieren kann.
Seit die Schmerzen aufgetreten sind habe ich mein Fitnesstraining radikal umgeändert. Alles was Schmerzen bereitet, habe ich entfernt. Brust und Schulterübungen wurden entfernt, ich habe jetzt praktisch nur etwas für den Rücken und für die Beine. Das ist natürlich nicht das wahre.

Seit August war ich bei mehreren Ärzten.

Orthopäde #1 diagnostizierte mir im September mittels Ultraschall eine Bizepssehnenentzündung und verschrieb nur Entzündungshemmende Pillen und Ruhe

Orthopäde #2
machte Anfang des Jahres auch eine Ultraschalluntersuchung und konnte darauf praktisch nichts feststellen. Ohne meine Probleme zu kennen hätte er auf eine gesunde Schulter getippt. Ich bekam Kinesiotape für eine Woche angelegt und 2x 6x manuelle Therapie.
Das Kinesiotape brachte gar nichts.
Die manuelle Therapie empfand ich als teilweise hilfreich. Therapeut #1 dehnte lediglich die Schulter, was gar nichts brachte. Therapeut #2 zeigte mir Schwäche im rechten Schulterblatt auf und half mir das zu trainieren. Seitdem kann ich den Arm einigermaßen schmerzfrei über den Kopf heben, allerdings schmerzt es unter Belastung direkt wieder.

Dann war ich nun im Mai wieder bei Orthopäde #2 und der schickte mich sofort zur MRT.

Das Ergebnis der MRT liegt nun vor. Allerdings hat die Radiologin nur sehr kurz mit mir gesprochen, sie verwieß mich dauernd auf den Orthopäden.
Sie hat 2 Sachen festgestellt.
1. Reizung der langen Bizepssehne
2. Zu wenig Platz unter dem Schulterdach (sie meinte normalerweise wäre das Dach dreickförmig geformt und bei mir sei es platt) und dadurch Reizung der Rotatorensehne (gibt es die überhaupt oder habe ich das falsch verstanden?) Sie meinte auf lange Sicht könnte die reißen. Insgesamt könnte sie Reizungen an der Rotatorenplatte (was soll das sein? Google gibt kaum Treffer aus...).

Als nächstes steht nun wieder der Gang zum Orthopäden an....


Seit wenigen Monaten besitze ich die Schulterhilfe, verwende sie bisher aber nur sporadisch. Ich spüre während der Übung eine besserung, aber wenn ich anfange fühlt es sich doch etwas unangenehm an. Deswegen weiß ich nicht ob die Besserung tatsächlich durch das Training mit der SH zustande kommt oder einfach weil der Schmerz mehr toleriert wird...



Hat zufällig jemand ähnliche Probleme/Diagnosen oder kann mir etwas dazu sagen wie und ob die Schulterhilfe mir in diesem Fall helfen kann?

Benutzeravatar
Georg
Schulterhilfe-Profi
Schulterhilfe-Profi
Beiträge: 412
Registriert: 03 Dez 2007 23:11

Re: Diagnose nach MRT, Schulterhilfe sinnvoll?

Beitrag von Georg » 02 Jun 2011 21:27

Hallo HyEX,
ich denke, daß Du regelmäßig mit der Schulterhilfe trainieren solltest. Beobachte, wie sich Deine Beschwerden entwickeln. Anfangs könnte es etwas schlimmer werden, aber gib Dir eine Chance und versuche, mehrere Wochen durchzuhalten. Dann sollte es besser werden. Kühlen nach dem Training sollte helfen, evtl. auftretende Reizungen zu lindern.
Einerseits hast Du zwar möglicherweise eine anatomisch bedingte Enge unter dem Schulterdach, andererseits aber auch eine muskuläre Schwäche, die Du schon - wenn auch nur mit geringem Erfolg - behandelt hast. Mit der Schulterhilfe könntest Du mehr Erfolg haben.

Georg
Anfang 2008: Linke Schulter: Riss lange Bizepssehne, veranlagte (?) Enge im Schulterdach, Einengung/Entzündung Supraspinatussehne.
Nov 2010: SH-Trainingsgewicht: 8 kg. Keine Schulterprobleme.
Krafttraining ohne Einschränkungen möglich, vermeide Nackendrücken/-ziehen.
//www.pitt-force-forum.de

HyEX
Schulterhilfe-Neuling
Schulterhilfe-Neuling
Beiträge: 5
Registriert: 09 Feb 2011 19:35

Re: Diagnose nach MRT, Schulterhilfe sinnvoll?

Beitrag von HyEX » 06 Jun 2011 15:48

So, ich war nun wieder beim Orthopäden und der riet mir doch tatsächlich grundsätzlich zu einer Operation, was ich für den moment aber abgelehnt habe, da ich im Alltag recht schmerzfrei (wenn auch eingeschränkt) bin.

Hier der Bericht der MRT
Primäre subacromiale Enge bei aufgehobenen Anstiegswinkel des Acromions. Das Ligamentum coracoacromiale setzt an der inferioren Begrenzung des Acromions an. Mäßiggradige Tenopathie der Supraspinatussehne in Höhe des distalen Ansatzes. Hier erkennt man zudem kleinere zystoide Formationen zusammen mit einer verstärkten Sklerose des Tuberculum majus, wegweisend für eine Rotatorenmanschettenarthropathie. Die Supraspinatussehne stellt sich jedoch intakt dar. Hingegen deutliche Verdünnung des Rotatorenmanschettenintervalles. Unauffällige Abbildung der übrigen Rotatorenmanschette

Tenosynovialitis der langen Bizepssehne. Kein Nachweise einer internen Degeneration oder einer Bizepssehnenruptur.

Unauffällige Abbildung der Fossa supra- und infrascapularis

Der erste Absatz hört sich nicht gut an.

Was ich noch nicht verstanden habe ist was früher oder später wohl reißen wird: Die Supraspinatussehne oder die Rotatorenmanschette...

Benutzeravatar
Georg
Schulterhilfe-Profi
Schulterhilfe-Profi
Beiträge: 412
Registriert: 03 Dez 2007 23:11

Re: Diagnose nach MRT, Schulterhilfe sinnvoll?

Beitrag von Georg » 06 Jun 2011 21:05

Ich bleibe dabei: gib der Schulterhilfe eine Chance und trainiere vorsichtig. Operieren lassen kannst Du Dich immer noch, wenn innerhalb einiger Wochen bis Monate keine Besserung eintritt.
Was das Fitnesstraining angeht, würde ich mal analysieren, ob Du einseitig, d.h. mit Fokus auf die Muskeln, die man im Spiegel sieht (Brust/Bizeps/vordere Schulter) trainiert hast. Jedenfalls ist es wichtig, den Rücken (Lat/Trapezius/hintere Schulter) mindestens genau so intensiv zu trainieren, damit die Muskulatur ausgewogen bleibt bzw. wird. Da im Alltag i.d.R. der Rücken weniger belastet wird als die Vorderseite, ist da meistens Nachholbedarf vorhanden.
Darüber hinaus wird gerade auch beim Brusttraining oft mit fehlerhafter Technik trainiert. Leider finde ich gerade keinen passenden Link. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich aber sagen, daß es wichtig ist, die Schultern zusammenzuziehen - sich sozusagen auf die Schulterblätter zu legen - und während der gesamten Bewegung hinten zu lassen, auch wenn man die Hantel dann nicht so weit hochdrücken kann. Außerdem wird es umso enger unter dem Schulterdach, je weiter die Arme abgespreizt sind, d.h. Oberarme nicht weiter als 45°- 60° (evtl. - 75°, ausprobieren) seitlich vom Körper abspreizen. Um die Brust besser zu erreichen, hilft es, während der Bewegung die Hände gegeneinander zu drücken, als ob Du die Hantel stauchen wolltest. Du wirst Dich wundern, wie wenig Gewicht Du plötzlich bewegen kannst.
Vorerst bist Du aber sicher auch dabei sehr vorsichtig, oder?
Ich hatte kürzlich meine linke Schulter überlastet. Sobald ich glaube, etwas intensiver trainieren zu können, gehen die Beschwerden gleich wieder los, ich muß also sehr vorsichtig sein.

Georg
Anfang 2008: Linke Schulter: Riss lange Bizepssehne, veranlagte (?) Enge im Schulterdach, Einengung/Entzündung Supraspinatussehne.
Nov 2010: SH-Trainingsgewicht: 8 kg. Keine Schulterprobleme.
Krafttraining ohne Einschränkungen möglich, vermeide Nackendrücken/-ziehen.
//www.pitt-force-forum.de

HyEX
Schulterhilfe-Neuling
Schulterhilfe-Neuling
Beiträge: 5
Registriert: 09 Feb 2011 19:35

Re: Diagnose nach MRT, Schulterhilfe sinnvoll?

Beitrag von HyEX » 06 Jun 2011 22:07

Ich werde die SH auf jeden Fall intensiv testen bevor jemand an meiner Schulter rum schneidet.

Beim Fitnesstraining ist es so, dass ich bereits seit Monaten auf Bankdrücken und Schulterdrücken verzichte. Insgesamt lasse ich alles weg was zwickt.

Die richtige BD-Technik also mit Fixierung der Schulterblätter auf der Bank beherrsche ich eigentlich schon. Leider zwickt es bereits mit wenig Gewicht. Wobei das dann natürlich auch die lange Bizepssehne sein könnte.


Wüsste nur zu gerne warum die beiden Sehnen zeitgleich gereizt sind und ob da ein zusammenhang besteht.

Benutzeravatar
Georg
Schulterhilfe-Profi
Schulterhilfe-Profi
Beiträge: 412
Registriert: 03 Dez 2007 23:11

Re: Diagnose nach MRT, Schulterhilfe sinnvoll?

Beitrag von Georg » 07 Jun 2011 21:21

Wenn Du die Supraspinatus- und die lange Bizepssehen meinst, die verlaufen beide unter dem Schulterdach, und wenn es dort zu eng wird, werden beide gereizt.

Georg
Anfang 2008: Linke Schulter: Riss lange Bizepssehne, veranlagte (?) Enge im Schulterdach, Einengung/Entzündung Supraspinatussehne.
Nov 2010: SH-Trainingsgewicht: 8 kg. Keine Schulterprobleme.
Krafttraining ohne Einschränkungen möglich, vermeide Nackendrücken/-ziehen.
//www.pitt-force-forum.de

HyEX
Schulterhilfe-Neuling
Schulterhilfe-Neuling
Beiträge: 5
Registriert: 09 Feb 2011 19:35

Re: Diagnose nach MRT, Schulterhilfe sinnvoll?

Beitrag von HyEX » 07 Jun 2011 21:53

Das habe ich auch schon vermutet, da ich nicht an so einen Zufall geglaubt habe.

Radiologin meinte: Das seien zwei unterschiedliche Dinge
Orthopäde meinte: Das eine hätte nichts mit dem anderen zu tun, würde aber oft zusammen auftreten.


Also gibt es für mich nur eins: Platz unterm Dach schaffen.

Benutzeravatar
Georg
Schulterhilfe-Profi
Schulterhilfe-Profi
Beiträge: 412
Registriert: 03 Dez 2007 23:11

Re: Diagnose nach MRT, Schulterhilfe sinnvoll?

Beitrag von Georg » 14 Jun 2011 21:29

HyEX hat geschrieben:Das habe ich auch schon vermutet, da ich nicht an so einen Zufall geglaubt habe.

Radiologin meinte: Das seien zwei unterschiedliche Dinge
Orthopäde meinte: Das eine hätte nichts mit dem anderen zu tun, würde aber oft zusammen auftreten.


Also gibt es für mich nur eins: Platz unterm Dach schaffen.
Das sollte erstmal das Ziel sein.

Georg
Anfang 2008: Linke Schulter: Riss lange Bizepssehne, veranlagte (?) Enge im Schulterdach, Einengung/Entzündung Supraspinatussehne.
Nov 2010: SH-Trainingsgewicht: 8 kg. Keine Schulterprobleme.
Krafttraining ohne Einschränkungen möglich, vermeide Nackendrücken/-ziehen.
//www.pitt-force-forum.de