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Rolli
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Beitrag von Rolli » 08 Jan 2008 14:14

Hallo Anke,
ich finde Georg hat vollkommen recht, mit Selbstbehandlung wirst Du in diesem Stadium nicht weiter kommen. Bei Dir klingt das ganze ja schon fast nach Selbstzerfleischung. Deine Schulter wird nie zur Ruhe kommen, geschweige denn, dass die Entzündung zurückgeht, wenn Du in der Arbeit ständig die Bewegungen machst, welche zusätzlich reizen. der Schüttelfrost deutet meiner Meinung nach auf eine hochgradige Entzündung hin, außer Du hast Dir eine starke Erkältung oder Grippe eingefangen. Bei einem grippalen Infekt sind Glieder- und Nackenschmerzen häufig mit dabei, und wenn ein Gelenk eh schon belastet ist, wirkt sich das doppelt aus. Aber selbst dann ist es nicht sinnvoll sich weiter auf Arbeit zu quälen. Bei uns im Betrieb würden wir Dich nach Hause schicken, denn auch Arbeitgeber und Vorgesetzte haben eine gewisse Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitern.
Ich kann Dir nur raten, gehe schleunigst zu einem Facharzt und lass Dich beraten und behandeln, notfalls eben auch zum ärztlichen Notdienst oder die Notfallambulanz und lass Dich mal ein paar Tage krank schreiben, damit Du auch mal ausspannen und seelisch erholen kannst. Ein völlig übermüdeter Körper kann auch seine eigenen Heilungskräfte nicht mobilisieren.
So wie Du es beschreibst, ist es fast unmöglich über Ferndiagnosen und Empfehlungen von "Laien" etwas zu erreichen, das sollte sich auf jeden Fall mal ein Fachmann genau ansehen.
Viele Grüße und gute Besserung
Rolli

ClauClau
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Beitrag von ClauClau » 08 Jan 2008 15:37

Hallo Anke,

klingt ziemlich heftig, was Du da schreibst.

Auch ich würde mich vor die Praxistür des Orthopäden meiner Wahl setzen und dort nicht weggehen, bevor er mich drannimmt.

Ich denke, mit dem Krankschreiben hat Dir Deine Ärztin schon die sinnvollste Kur verordnet. Jede Bewegung (selbst das Bewegen der Finger auf der Tastatur) führt letztendlich dazu, daß die Entzündung nicht abklingt (und bei der unrunden Bewegung eher noch schlimmer wird) - und wenn es auch in Ruhe weh tut muß man ja von einer Entzündung ausgehen.

Auch den Tipp mit Ibuprofen von Frauke kann ich nur bestätigen. Ich nehme Ibu 600, 1x am Tag und komme sehr gut klar damit. Nachdem ich allerdings mit der Medikamenteneinnahme so meine Gedächtnisprobleme habe vergesse ich es immer wieder - und prompt werden die Beschwerden wieder schlimmer. Ich denke, daß man wirklich eine gewisse Zeit Ibu konsequent nehmen sollte, damit die Entzündung abklingt.

Mogen bin ich bei meiner ersten KKG und werde sowohl die Schulterhilfe, als auch das TENS mitnehmen und sie zu ihrer Meinung befragen. Kenne die Frau schon länger und halte sehr viel von ihrer Meinung. Vielleicht kann ich Dir dann ja auch was nützliches schreiben.

Ach ja, was mir immer sehr gut tut ist, wenn ich sanftes Jogging mache. Habe das so gelernt, daß man kleine, schnelle Schritte macht und zwar so, daß man das Aufkommen des Fußes nicht hören darf. Ist zwar langsamer als zügiges Spazierengehen, aber sehr effektiv für die Haltung und seeeehr entspannend für den Schulter-/Nackenbereich. Falls Dich diese Lauftechnik interessiert, schau mal unter www.schritt-weise.de rein. Roland Blumensaat ist diplomierter Lauftrainer und bildet auch Lauftrainer aus. Sicher weiß er jemanden in Deiner Nähe, der Dir da weiterhelfen kann.

Ich hoffe, daß Du ganz schnell wieder auf dem Weg der Besserung kommst und wenigstens schmerzfrei schlafen kannst (das war für mich das Wichtigste). Wenn man richtig ausgeschlafen ist sieht die Welt dann schon wieder ganz anders aus.

Viele Grüße und gute Besserung
ClauClau

Claudia Jahn
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Beitrag von Claudia Jahn » 08 Jan 2008 15:38

Hallo Anke,

Ich kann dem Rat und dem Beitrag von Frauke nur zustimmen, mit dem SH Training solltest du wenn es eine FS ist nicht trainieren.
Du fügst dir damit nur noch mehr Schmerzen zu.
Die Rotation in diesem Fall ist gleich null, gerade die brauchst du ja im SH Training.. :-s
Ebenso sollte ein guter Orthopäde in der Lage sein eine Frozen Shoulder zu diagnostizieren, 3 konnten es bei mir nicht, der vierte brauchte nur hinzuschauen.. :shock:
Mir und Frauke ging es damals nicht anders, wir konnten uns alles gegenseitig von der Seele reden und auch mal weinen, das tat gut bei den Schmerzen, es half ja nichts.
Nach 4 Monaten und dem vierten Ortho habe ich mich zur Kortisonkur entschieden, die vierte Nacht war daraufhin schmerzfrei.

Jeder sollte selbst entscheiden wie er das Problem letztendlich angeht, auf jeden Fall brauchst du jetzt erst mal eine gesicherte Diagnose.
Schau dich nach einem Termin um, lass jemanden wenn nötig für dich anrufen (mein Mann hat denen damals ganz schön eingeheizt) denn wenn man solche Schmerzen hat sollte man diese Sache nicht alleine durchsetzen. Wenn möglich lass dich auch begleiten, das zeigt deine Entschlußbereitschaft eine Diagnose zu bekommen.
Ich wünsche dir alles Gute dabei
Liebe Grüße
Claudia =;

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Beitrag von Anke » 08 Jan 2008 17:00

Hallo Ihr Lieben,
danke an euch alle, dass ihr euch so mit Gedanken macht und immer noch Tipps auf Lager habt.
Ich fühle mich heute etwas besser,sicher bedingt durch die Spritze, konnte auch nachts mal etwas länger am Stück schlafen.

Kurioserweise hat ja mein Göttergatte beruflich viel mit Ärzten zu tun. Mein jämmerlicher Zustand hat ihn nun auch aktiviert und er hat mir bei einem Chefarzt in den Pfeifferschen Stiftungen einen Termin organisert. Dort werde ich Donnerstag früh hinfahren und hoffe mal, dass ich im ANschluss daran wenigstens mal eine Diagnose habe und weiß, wie es dann weitergehen kann. Und ich bin auch zu der Einsicht gelangt, dass es wohl besser ist, mal ein paar Tage zu hause wieder Kräfte zu sammeln.
Das Kuriose ist ja bei mir z.B., dass eigentlich nur meine direkten Schreibtischkolleginnen von meinen Schmerzen wissen, gegenüber allen anderen im Team und auch vor dem Chef habe ich da noch nichts gesagt und die kriegen das dann auch nicht so mit. Aber mein Chef hatte bisher eigentlich immer Verständnis, und es soll ja auch kein Dauerausfall werden.
Übrigens hatte ich heute morgen ein ziemlich rotes, geschwollenes Gesicht, wenn da man bei der Spritze nicht auch Cortison im Spiel war, gefragt hatte ich allerdings nicht danach. Oder könnte das auch eine Nebenwirkung von den Traumeel Tabletten sein ? Die wollte ich ja nicht gleich wieder absetzen, habe ja gerade erst damit angefangen.

Jedenfalls freue ich mich, dass Ihr mir so beisteht, das tut schon gut. Ich werde berichten, was aus meinem Arztbesuch dann rausgekommen ist.

Liebe Grüße von Anke an alle :wink:

Claudia Jahn
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Beitrag von Claudia Jahn » 08 Jan 2008 20:20

Hallo Anke

bin dann ganz gespannt darauf was du berichtest wenn du bei dem Arzt dich vorgestellt hast.

Kann mich an die 2 Spritzen erinnern die ich damals erhalten habe.
Hatte auch Hitzewallungen, Schweißausbrüche und mein Blutdruck war fast bei 160/100
Normal habe ich 95/60....
Dem brauche ich nichts mehr hinzuzufügen.
Vielleicht hast du nochmals die Gelegenheit nachzufragen was er dir da verabreicht hat :-s
Normal klärt ein Arzt einem vorher auf was er an Medikamenten verwendet. Kann das nicht versehen.
Viele Grüße
Claudia

Rolli
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Beitrag von Rolli » 09 Jan 2008 08:47

Hallo Anke,
das sieht bei Dir sehr nach einer allergischen Reaktion aus, ich glaube mal auf der Packungsbeilage von Traumeel gelesen zu haben, dass Hautrötungen auftreten können, bin mir aber nicht sicher, schau da doch mal nach.
Ansonsten, nimmst Du noch irgendwelche anderen Medikamente? Wenn ja, lass doch mal die Wechselwirkunken von Deiner Apotheke klären, für die ist das ne Kleinigkeit.

Ich weiß auch, dass Frauen im Gegensatz zu uns Männer eher dazu neigen, im Stillen zu leiden und sich lieber quälen, aber ich bin sicher, dass es für Dich die richtige Entscheidung war, mal ein paar Tage zu Hause zu bleiben.
Ich wünsch Dir alles Gute für Donnerstag und weiter gute Besserung
Viele Grüße
Rolli

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Anke
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Ich habe eine Diagnose

Beitrag von Anke » 11 Jan 2008 11:44

Hallo Leidensgenossen,

möchte heute berichten von meinem gestrigen "Arztbesuch". Ich habe mich nämlich als Notfallpat. in einem Krankenhaus angemeldet und gelangte so zu der dortigen Orthopädin. Ich hatte Glück,dass kein weiterer Pat. kam, so dass sie sich wirklich alle Zeit der Welt genommen hatte (ca. 2 Stunden !). Nach Austesten meiner Beweglichkeit, Röntgen, Ultraschall und Bluttest bescheinigt sie mir auch Impingment und Bursitis, also deftige Schleimbeutelentzündung. Ich war gestern kaum in der Lage, den Arm noch irgendwohin zu bewegen, ohne vor Schmerz zu stöhnen.
Aber - da ich die Probleme ja schon ca. 7 Monate habe und sämtliche Schmerzmittel keine Wirkung zeigen, rät sie mir zur Operation.
Das war der Hammer, den ich erst mal verdauen musste, denn davon wollte ich eigentlich gar nichts hören. Sie meinte allerdings, dass ich mit weiterer PT höchstens noch vorübergehend Phasen der Schmerzfreiheit erreichen könnte, da ja damit das Problem nicht gelöst wird.
Laut ihrer Aussage soll ich z.Z. definitiv keine Übungen mit der SH machen, momentan soll ich den Arm schonen (geht auch gar nicht anders) und kommenden Dienstag habe ich noch einen Termin in der sog. "Schultersprechstunde" des Klinikums, wo sich noch ein Schulterexperte meinen Fall anguckt. Auf jeden Fall soll auch noch ein MRT gemacht werden, da habe ich aber erst für den 11.2. einen Termin bekommen.
Übrigens meinte die Ärztin noch, wenn ich jetzt nichts machen lassen (OP), dann geht meine Schulter über kurz oder lang in eine Frozen Shoulder über!

Bin ma l gespannt auf eure Meinungen dazu, ich weiß echt nicht, ob ich mich wirklich für die OP entscheiden soll, aber diese Schmerzen halte ich auch nicht mehr lange aus ! Wie ClauClau auch schon schrieb, Arbeiten am PC ist auch nicht gerade zuträglich, ich konnte vorgestern nur noch mit letzter Kraft die Tab-taste drücken. Bin jetzt aber erst mal für zwei Wochen zu Hause.
Habe gestern noch zwei Injektionen mit Procain in die Schulter bekommen, aber von der Wirkung hatte ich mir mehr erwartet...

Ich hoffe recht zahlreich von euch zu hören, danke schon mal im Voraus.

LG an alle von Anke

schneini
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Beitrag von schneini » 11 Jan 2008 12:28

Klingt nicht besonders schön! Im Grunde wird das impingment dazu führen das der schleimbeutel keine möglichkeit zur heilung bekommt! Wie reagierst du auf das training mit der sh, kannst du damit arbeiten und merk eventuell eine besserung darauf! Um das muskuläre problem anzugehen solltest du auf jeden fall das training der rotatoren ausführen, ist die entzündung so akut das es gar nicht geht, würde ich zunächst alles vermeiden was den arm auch nur leicht nach vorne oder seite hebt etc......, auch bei der schreibtischarbeit würde ich versuchen mir etwas einfallen zu lassen (ich weiß leichter gesagt als getan), dazu die pendelbewegung, auf die hand setzen und zur seite lehnen usw......, so wie wir es schon öfters hier angesprochen haben! Dazu müsstest du ja auch entzündungshemmende mittel bekommen
Haben die sollen ihren teil dazu beitragen um eine gewisse besserung zu erzielen, sobald wie möglich beginnen die rotatoren zu trainieren am besten mit der sh! Ein weiterer versuch wenn halbwegs schmerzfrei möglich wäre folgender: Den arm seitlich am körper hängen lassen, darin eine wasserflasche oder leichte kurzhantel, in der ausgangsposition ist die handstellung neutral, also die handinnenfläche zeigt zum seitlichen oberschenkel, dann beweg den arm in einer aussenrotation ohne eine pendelbewegung, so das in der endposition der daumen nach aussen zeigt und die Handfläche nach vorne! Auch das beansprucht die aussenrotatoren wenn auch nicht so effektiv wie das training mit der sh, der vorteil hier ist, das der arm gerade bleibt und nicht gehoben werden muss! Der nächste schritt ist der L-Fly liegend oder am Kabelzug
http://www.exrx.net/WeightExercises/Inf ... ation.html
http://www.exrx.net/WeightExercises/Sub ... ation.html
(die zweite Übung in umgekehrt, so trainiert sie die Innenrotation!!!!!)

Die oben erklärte Übung ist dann eigentlich eine ähnliche bewegung wie die bei den verlinkten Übungen, nur mit gestrecktem Arm! Bei allen Übungen hast du natürlich auch bewegung in der schulter, so dass man selbst abschätzen muß inwieweit die schulter belastbar ist bzw nicht belastbar ist!
Alle erklärtenÜbungen sind in meinen augen nicht so produktiv wie das training mit der sh, aber falls jemand weder mit der akut noch mit der standard schulterhilfe trainieren kann, aber eine solche übungen ausführbar ist, dann kann man diese Übungen testen um eine stärkung der aussenrotatoren zu erhalten bis die entzündung soweit abgebaut ist, dass man zum sh training wechseln kann!
Auch wenn der letzte Entschluss dann zur op geht musst du auf alle fälle bei zeit beginnen die aussenrotatoren zu trainieren, sonst sind weitere bzw neue probleme vorprogrammiert!

Ich hoffe das du alles noch irgendwie in der griff bekommst und eine besserung ohne op erreichen kannst, diese auch möglichst bald!!

Ps.sprech den spezialisten darauf an ob ein spalterweiterndes training/PT, wenn irgendwie möglich etc..... nicht doch die heilung des schleimbeutels bringen kann, lass dich nicht sofort zur op drängen, diese sollte wirklich der letzte ausweg sein!!
liebe grüße schneini
gute besserung!!
Ehemalige muskulär bedingte enge im Schulterdach!
Durch Training der Aussenrotatoren mit SH und L-Fly beschwerdefrei!

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Georg
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Beitrag von Georg » 11 Jan 2008 12:29

Oh, da bist Du ja sehr akut!
Spontan ist mir jetzt eingefallen:
Nutze die zwei Wochen, um die Entzündung zu bekämpfen.
Schonen, kein Schulterhilfe-Training.
Kühlen und entzündungshemmende Medikamente nehmen.
So oft wie es geht, auf die Hand setzen und vorsichtig den Arm runterziehen.
Leichtes, sanftes Pendeln mit Gewicht.
Das alles nur in einem Rahmen, der Dir Linderung verschafft. Keine zusätzlichen Schmerzen erzeugen.
Sonnenblumenöl und Distelöl vermeiden. Diese Öle enthalten hohe Mengen Omega6-Fettsäuren, die eher entzündungsfördernd wirken.
Statt dessen Fischölkapseln nehmen, ruhig die mehrfache Tagesdosis. Ich nehme 12 Stück am Tag anstelle von drei, wie auf der Packung empfohlen wird. Den tatsächlichen Tagesbedarf decken ohnehin die wenigsten Menschen.
Die darin enthaltenen Omega3-Fettsäuren wirken eher entzündungshemmend.
Das ist jetzt nur ein punktueller Ernährungsratschlag.

Die anderen Foristen, die mehr Erfahrungen mit solchen akuten Zuständen haben wie ich, werden Dir sicher noch weitere Tips geben können.

Gute Besserung

Georg

Biene
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Impingement auf dem Röntgenbild bewiesen?

Beitrag von Biene » 11 Jan 2008 13:08

Hallo, Anke,

hat Dir die Ärztin anhand des Röntgenbildes ein Impingement erklären/zeigen können?
Ein Impingement kann auch entstehen durch überlastete Sehnen und Muskeln, die selbst anschwellen, der Schleimbeutel schwillt an und entzündet sich, je mehr die Muskulatur weiter beansprucht wird. Dadurch wird der Platz unter dem Schulterdach zu eng.
Leider kann ich das aus eigener Erfahrung berichten. Nicht krank sein wollen führt bei mir immer wieder dazu, dass ich mich überlaste, sowohl bei Übungen im Fitness-Studio, die den Oberarmkopf nach unten ziehen, als auch beim SH-Training (ich habe ja so viel Kraft, spüre es aber erst hinterher oder manchmal erst am nächsten Tag). Frauen sollten meiner Ansicht nach lieber weniger Gewichte nehmen, da ihr Körperbau für hohe Gewichte nicht geeignet ist. Hinzu kommen die immer gleichen Bewegungen im Haushalt und im Beruf, Putzen ist erwiesenermaßen Schwerarbeit.
Ich rate Dir, möglichst ein Tens/EMS Gerät anzuschaffen oder verschreiben zu lassen. Es wird Dich von den schlimmsten Schmerzen befreien, sofern Du versuchst, Dich wirklich zu schonen. Bei mir steht auch noch ein MRT am 28.01. an, glaube aber jetzt, dass das vom Orthopäden festgestellte Impingement durch Überlastung richtig ist. Aber woher soll man wirklich wissen, was man tun darf oder lassen muss?

Dir wünsche ich möglichst schnelle Besserung.
Liebe Grüße
Biene

ClauClau
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Beitrag von ClauClau » 11 Jan 2008 22:49

Hallo Anke,

bei mir hieß es ja vor Weihnachten auch starke Schleimbeutelentzündung, chronisch aber man sollte alles tun um ihn nicht operieren zu müssen.

Hab - ganz entgegen meinem Naturell - durchgehalten und den Arm zwei Wochen extrem geschont und nur Pendelübungen gemacht. Entzündungshemmende Therapie mit allen möglichen Salben, wovon ich die Umschläge nachts mit Enelbin Paste nur empfehlen kann, glaube, das macht ganz viel aus.

Am meisten aber hat mir gebracht, daß ich mir in der Apotheke vier kleine Cool Packs gekauft habe und die immer im Gefrierschrank liegen habe. Einer davon befindet sich nach Möglichkeit immer in einem Frottee-Waschlappen versteckt auf meiner Schulter. Unter dem BH-Träger läßt sich das bei mir sehr gut fixieren, ohne daß es ständig runterfällt. Wenn der Beutel dann Körpertemperatur hat wechsle ich ihn aus. Als die Schmerzen dann etwas nachgelassen haben hab ich mit leichtem SH-Training angefangen und den Arm aber hauptsächlich darin gelagert, was mir in Schmerzphasen sehr gut geholfen hat.

Würde Dir ganz dringend raten, alles zu tun, um eine OP zu vermeiden. Wie ich von meiner Knie-OP weiß wird dadurch wieder die ganze Gelenk-Geometrie durcheinandergebracht und das braucht dann wieder viel Fingerspitzengefühl, daß alles wieder ins Lot kommt.

Und Schneini, die Frage was man tun darf und was man lassen soll stelle ich mir und allen "Fachkräften" auch ständig - aber langsam glaube ich, kriege ich es ins Gefühl, was mir bekommt und was nicht. Das eigene Gefühl ist wohl wirklich der beste Ratgeber. Autofahren z.B. bekommt dem Arm gar nicht - das Lenken ist denn doch zu viel - auch wenn ich mich bemühe, alles mit Rechts zu machen.

Viel Erfolg liebe Anke bei der Bekämpfung der Entzündung. Ich denke, wenn Du da erste Erfolge hast, kannst Du auch mit der SH trainieren - und dann wird das schon. Braucht aber bestimmt auch seine Zeit. Mein Arzt hat gemeint, so lange wie es gekommen ist wird es auch brauchen, bis es wieder weg ist. Bei mir wären das dann min. 2 Jahre :roll: .

Liebe Grüße
ClauClau

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Anke
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Beitrag von Anke » 12 Jan 2008 23:05

Hallo Biene und ClauClau,

danke für eure lieben Antworten. Ich hege auch noch die Hoffnung, dass ich nach Abklingen der Entzündung die OP nicht mehr brauche. Momentan nehme ich Novalgin als Medikament ein. Die Spritze hat im Nachinein doch noch etwas bewirkt, nämlich kann ich den Arm nach vorne oben etwas besser strecken, aber seitlich geht kaum. Bei Aldi an der Kasse die Sachen in den Korb einpacken war die Hölle. Ansonsten schon ich mich, wo es nur geht, das macht sich positiv bemerkbar. Aber das Inaktivsein ist auch irgendwie quälend, und langweilig, man kann nicht nur TV gucken oder lesen, morgen werde ich zumindest mal einen Spaziergang machen, sonst werde ich noch verrückt, obwohl ich sonst eher nicht so der aktive Typ bin, aber wenn man dann krankheitsbedingt nichts tun soll, ist es halt auch wieder nicht toll.
Ich werde das mit den cool Packs versuchen, die Ärztin meinte allerdings sogar, ich solle probieren, was mir besser bekommt, Wärme oder Kälte. Da ich die letzten Tage immer Schüttelfrost hatte, war mir das Heizkissen lieber, natürlich nicht an der Schulter, sondern mehr so allgemein an Rücken und Bauch. Heute hatte ich erfreulicherweise noch keinen Schüttelfrost, sehe ich positiv.
Ich habe natürlich (noch) keine Enelbinsalbe, kann es nur mit der Salbe von Traumeel versuchen.
@ Biene zu der Frage, ob mir die Ärztin das Impingement zeigen konnte- sie hat da was gesehen und mir "gezeigt", ich als Laie habe auf dem Ultraschall reinweg nix erkannt, evtl. noch leichte Kalkstellen, aber sonst-bin ich medizinischer Laie , hab das dann s akzeptiert, wie sie mir das gesagt hat. Genauso mit dem Röntgenbild, richtig erkannt habe ich nur den Oberarmknochen :roll: :cry: :shock: :wink:
Na dann, ich sag mal so bis morgen (?)
LG Anke

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Beitrag von Frauke » 13 Jan 2008 09:17

Hallo Anke,
auch ich habe mich lange gegen "Chemie" gewehrt, aber meine Schleimbeutelentzündung war so schmerzhaft, dass die Sehnen und Muskeln schon mit entzündet waren, also habe ich dann doch 3 Wochen lang täglich abends eine Ibu akut 400 genommen. Mein Magen und ich haben sie (zu meinem großen Erstaunen) sehr gut vertragen und meiner Schulter haben sie sehr weitergeholfen. Die Entzündung war ziemlich abgeklungen. Dass ich dann auch noch eine FS hatte, war eine andere Sache.
Ich rate dir sehr zu Ibu - es ist sehr wichtig, dass die Entzündung abklingt - und zwar schnell. Je länger sie dauert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Sehnen und Muskeln auch entzündet sind oder werden und die Muskeln verkleben durch die Untätigkeit dann. Es dauert später ewig, sie wieder funktionsfähig zu machen!
Sehr gut ist auch das Coolpack - als Ausgleich (ich bin eigentlich auch eher ein "Frostködel" habe ich mir immer ein heißes Kissen in den Nacken gelegt. Kälte heilt Schleimbeutel-Entzündungen!!
Es ist in meinen Augen klar, dass die Krankenhausärzte zur OP raten - ich rate meinen Kunden auch dazu, dass Geld nicht unters Kopfkissen zu legen, sondern in Fonds oder festverzinslich anzulegen :) - das ist durch meinen Beruf ja auch meine Überzeugung!
Solange du keine FS hast, würde ich die SH benutzen - am Anfang lieber ohne Gewichte und weniger Wiederholungen - dafür dann aber täglich. Das trainiert zwar nur minimal die Rotatoren, hilft aber der Beweglichkeitserhaltung. So kannst du erreichen, dass das Imp.-S. sich auch bessert.
Liebe Grüße - Frauke
Zur Info: schultergeplagt seit 11/06
Diagnose: Frozen Shoulder (links)
seit 11/07 wieder "aufgetaut"
-d. h. keine Schmerzen mehr, minimale Bewegungseinschränkungen-
Nachtrag von 12/09: mittlerweile merke ich nicht mehr, dass ich jemals Probleme mit der Schulter hatte :-))))

ClauClau
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Beitrag von ClauClau » 13 Jan 2008 12:26

Liebe Anke,

freut mich, daß Du ein bißchen Besserung verspürst. Dann mach weiter so!

Kann Dir allerdings nur dazu raten, zügig laufen zu gehen oder zu joggen, falls Du das magst. Durch das lockere Schwingen der Arme wird die Schulter entlastet, der Schultergürtel gelockert und die Beschwerden gelindert.

Einkaufen und Auto fahren solltest Du möglichst gänzlich meiden, außer Du nimmst einen Hiwi mit, der Dich fährt und das Kassen-Thema übenrimmt (am besten auch das Bezahlen :) ).

Durch zwei Wochen wirklich konsequentes Verzichten auf alles was den Arm anstrengt - allerdings nicht Nicht-Bewgen) hab ich ganz viel bewirkt. Bin überzeugt, wenn ich das nicht getan hätte wäre das trotz aller Medizin und sonstigem nichts geworden. Auch die Chemie war da ganz wichtig. Bin zum Glück inzwischen überwiegend weg davon - aber im Akut-Stadium ist das denke ich unerläßlich.

Die CoolPacks mußt Du einfach mal ausprobieren. Nimm die Kleinen und leg sie (im Waschlappen o.ä.) direkt auf die Stelle, wo es schmerzt. Sonst kannst Du Dich ja warm einpacken oder, wie Frauke empfiehlt, ein Heizkissen auf den Schultergürtel o.ä. legen. Hab sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Lindern auch ganz schnell die Schmerzen, wenn ich mich doch mal übernommen habe.

Und die SH als Lagerung für den Arm hilft mir sehr gegen die Entzündung und beugt mit Sicherheit Verklebungen etc. vor. Wie meine KKG sagte: Erstaunlich beweglich für die Diagnose - allerdings erst seit ich die SH habe.

Viele Grüße - und weiterhin viel Erfolg!

ClauClau

Rolli
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Beitrag von Rolli » 15 Jan 2008 07:59

Hallo Anke,
als bei mir das Impingimentsyndrom diagnostiziert wurde, hat mir mein Orthopäde auch erst einmal aufgezeigt wie der normale Verlauf ist. Das heißt: Schmerzmittel, es wird besser, Schmerzmittel lassen nach, Schmerzen sind schlimmer als vorher, dann die klassische Methode mit Cortison, irgendwann sind durch die Enge im Schulterdach dann auch die Sehnen angegriffen, auch der Knochen wird in Mitleidenschaft gezogen und es bleibt nur noch die Operation. Dann hat er mir klar gemacht, dass die einzige Möglichkeit, eine OP zu verhindern ein aktiver Aufbau der Muskulatur ist, um die Disbalancen auszugleichen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon ca. 8 Monate Schmerzen. Mein Orthopäde hat mir dann einen Übungsplan mitgegeben, mit der aktiven Schultergymnastik und mir ein gutes Gesundheits orientiertes Fitnessstudio empfohlen. Außerdem habe ich mir von meiner Dorntherapeutin regelmäßig die Schulter einschieben lassen, hat aber immer nur kurzfristig gewirkt, da ja die muskulären Disbalancen noch vorhanden waren. Dann bin ich im Internet noch auf die Schulterhilfe gestoßen, und alles zusammen hat bewirkt, dass ich jetzt fast schmerzfrei bin, nachts sogar auf der Schulter liegen kann und ich gehe sogar wieder klettern.
Sicherlich war es bei mir wahrscheinlich nicht so weit fortgeschritten und ich hatte Glück, dass ich es noch rechtzeitig erwischt habe, aber ich möchte Dir einfach mal aufzeigen, dass da auch ohne OP noch alle Chancen einer Heilung da sind, allerdings muss man konsequent daran arbeiten, und eine gehörige Portion Geduld mitbringen
Meine Heilpraktikerein hat mich diesbezüglich auch zum Nachdenken angeregt, eine ihrer ersten Fragen war nämlich, was denn so auf meinen Schultern lasten würde, dass ich solche Schmerzen hätte. Und irgendwie hat sie auch recht gehabt, denn die Schmerzen fingen bei mir an, als gerade meine Scheidung lief und sonst noch ein paar private Probleme auf "meinen Schultern lasteten". Diese alten Sprichwörter haben sicherlich auch ein Körnchen Wahrheit und sind bestimmt auch mal einen Gedanken wert.
Ich wünsche Dir weiter alles Gute, Kraft und Mut, um die richtigen Entscheidungen zu treffen
viele Grüße
Rolli