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HowarD
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Frage zu einem Artikel

Beitrag von HowarD » 16 Okt 2008 00:45

Hallo Leidensgenossen,

In dem folgenden Artikel sind mir beim durchlesen 2 Dinge untergekommen, die mir nicht ganz klar sind.


Hier erstmal der Artikel:

http://myogenic.de/wiki/medizin:schulte ... rschmerzen


Und die Teile, zu denen ich Fragen habe:
Nun kommen wir noch kurz zum interessanten Thema der Sehnenentzündungen (Tendinitiden). Interessant deshalb, weil entgegen der lange gehegten - und von vielen Ärzten immer noch gepflegten - Meinung eigentlich keine wirkliche Entzündung vorhanden ist! Bei einer Reihe von Studien, die sog. Overuse-Tendons bei Sportlern mikroskopisch untersucht haben, waren so gut wie keine Entzündungszellen auffindbar, vielmehr wurden reichlich Mikrotraumata gefunden. Dieser Umstand trifft übrigens nicht nur auf die Schulter zu, sondern auch auf die restlichen "Sehnenklassiker" wie etwa das Jumper's knee (Patellaspitzensyndrom). Die Folge aus diesem Umstand ist nicht unwesentlich, denn die sehr häufig eingesetzten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR oder NSAID, beispielsweise Acetylsalicylsäure oder Diclofenac) wirken in diesem Fall nicht mehr kausal, sondern rein symptomatisch.
Wenn das gar keine "richtigen" Entzündungen sind, was kann man dann dagegen machen?


Der überwiegende Teil der Schultererkrankungen bei Sportlern ist konservativ zu behandeln, denn funktionelle Probleme bedürfen einem ebensolchen Lösungsansatz, die Chirurgie ist in den allermeisten Fällen sogar kontraindiziert (Stichwort: vermehrte anterosuperiore Verlagerung des Oberarmkopfes als Folge einer chirurgisch subacromialen Dekompression). Im Vordergrund stehen dabei für die meisten Krankheitsbilder:

*
Schonung als wichtigste Maßnahme zur Bekämpfung der Tendinose
*
Modifikation des bestehenden Trainings
*
Spezifisches Rotatorentraining
*
physiotherapeutische Rehabilitation (bei ausgeprägter Symptomatik), medikamentöse und sonstige konservative Therapieformen (s.u.)
Ziel ist - aufs Wesentliche beschränkt - eine biomechanisch optimierte Stabilisation und Ausrichtung des Schulterblatts durch Stärkung der entsprechenden Muskulatur (vor allem M. serratus anterior, Mm. rhomboidei) und die Zentrierung des Oberarmkopfes im Schultergelenk durch Training der Außenrotatoren.
Ok, Stärkung der Außenrotatoren wird durch die SH erreicht, aber wie bringe ich das Schulterblatt in eine "biomechanisch optimierte Stabilisation und Ausrichtung"?


Hoffe jemand kann mir da weiterhelfen, danke schonmal.

mfg,

HowarD

schneini
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Beitrag von schneini » 17 Okt 2008 06:43

also die erste Frage würde ich zumindestens teilweise dadurch beantworten daß aufgrund der enge im schulterdach und der ständigen reibung egal woher die enge kommt, eine verletzung der sehnen verursacht wird! bedeutet wenn nun ein schmerzsymptom vorhanden ist der arzt die schmerzen mit einem entzündungshemmenden mittel bekämpft, werden die schmerzen nur vorrübergehen besser, da weiterhin die enge besteht die zur erneuten reizung des betroffenen bereichs führt! angenommen du hast eine erkältung, einen starken virus eingefangen! du hast husten, schnupfen, eventuell sogar beschwerden im magen-darm-bereich! nun kaufst du dir ein mittel das den husten unterdrückt so das du abends besser einschlafen kannst! was passiert? der husten ist zwar für die zeit nach der einnahme weg, die erkältung aber nicht und was passiert am nächsten tag wenn die medikamente ihre wirkung verlieren? der husten ist wieder da!
bei der schulter ist es sogar oft so, das die entzündungshemmenden mittel wie diclofenac usw........ gar keine wirkliche besserung bringen was die schmerzen betrifft! erst wenn die wirkliche ursache die enge beseitigt ist, egal ob durch OP oder training der aussenrotatoren wird es besser!

was die zentrierung des schulterblattes betrifft ist meist das training der trapezmuskulatur sehr wichtig! jedoch sollte man hierzu die genaue körperhaltung betrachten um zu sehen welche muskelbereiche verkürzt und welche zu schwach sind! eine stärkung des mittleren und unteren trapez (nicht des oberen anteils) hilft die schultern nach hinten zu bringen so dass man der klassisch vorgezogenen schulter entgegenwirkt die häufig auftritt!

http://www.exrx.net/WeightExercises/Bac ... ngRow.html
http://www.exrx.net/WeightExercises/Bac ... ghRow.html
http://www.exrx.net/WeightExercises/Bac ... edRow.html

bei allen übungen immer darauf achten daß du die schulterblätter schön zusammenziehst!
eine weitere übung ist das schulterrückziehen am tiefen Kabel, also sitzend, nutze einen Parallelgriff mit mittlerer breite, Rücken bleibt gerade, arme sind gestreckt, jetzt die arme durch zusammenziehen der schulterblätter nach hinten ziehen, es erfolgt ausschliesslich eine kontraktion der trapezmuskulatur im mittleren rückenbereich, arme und latissmus sollten nicht mit in die übung einbezogen werden! ähnlich wie schulterheben nur das du die schultern statt nach oben, nach hinten ziehst!
liebe grüße schneini
gute besserung!!
Ehemalige muskulär bedingte enge im Schulterdach!
Durch Training der Aussenrotatoren mit SH und L-Fly beschwerdefrei!

HowarD
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Beitrag von HowarD » 19 Okt 2008 00:39

Vielen Dank für deine Antworten...erscheint mir einleuchtend. Ob jetzt das aus dem Artikel gemeint ist, kann ich nicht sagen, aber das Prinzip das du erklärst, leuchtet mir ein.

Ähnlichen Gedankengang hatte ich auch, weil habe zwar noch Diclo daheim rumfliegen, wollte es aber erst einnehmen, nachdem ich paar Wochen mit der Schulterhilfe trainiert hatte um die Enge wegzubekommen um eben dann der Entzündung den Rest zu geben.


Danke auch für die Übungen, hatte mir schon vor meiner Verletzung immer gedacht, dass es meine Schultern recht vorzieht und hinten die Schulterblätter dadurch recht weit rausstehen. Hatte zwar schon immer Rücken gemacht, aber man kennt das ja, immer schön, Brust, Delta etc., was man eben auch sieht wird primär gemacht und schwupps, hat man Probleme mit der Schulter. ;)
Muss mein Training dringend modifizieren, wenn ich wieder anfange...

Danke für die Übungen,

mfg

HowarD

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Georg
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Beitrag von Georg » 24 Okt 2008 20:28

Hört sich an, als ob Du nach Lust und Laune trainieren würdest.
In dem Fall empfehle ich Dir, einen Trainingsplan zu erstellen und danach zu trainieren.

Georg
Anfang 2008: Linke Schulter: Riss lange Bizepssehne, veranlagte (?) Enge im Schulterdach, Einengung/Entzündung Supraspinatussehne.
Nov 2010: SH-Trainingsgewicht: 8 kg. Keine Schulterprobleme.
Krafttraining ohne Einschränkungen möglich, vermeide Nackendrücken/-ziehen.
//www.pitt-force-forum.de