Schulterhilfe bei mir ratsam?

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HyEX
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Schulterhilfe bei mir ratsam?

Beitrag von HyEX » 09 Feb 2011 20:01

Hallo Forum,

meine Schulterprobleme sind seit August mehr oder weniger akut.

Vorgeschichte: Vor über 12 Jahren hatte ich beim Schulsport Probleme beim Badminton mit dem rechten Arm weit auszuholen. Arzt diagnostizierte nach Röntgenbild Impingement, die KG habe ich damals nicht gemacht, da der Schulsport eh aufgehört hat und die Probleme auch weg gingen. Erneutes Badminton vor gut 3 Jahren lief problemlos.

Seit einiger Zeit praktiziere ich regelmäßig (mäßiges) Krafttraining und hatte dabei eigentlich nie Probleme. Bis zum August 2010...

Mehr oder weniger spontan bemerkte ich leichte Reizungen im rechten Schulterbereich, die sich jedoch beim Krafttraining verbesserten. Allerdings waren sie davor und danach vorhanden so dass ich zunächst eine Trainingspause eingelegt habe. Die großen Probleme treten auf den rechten Arm senkrecht nach oben zu strecken. Am einem Winkel von ungefähr 150° (also schon recht weit oben) fängt die Schulter an zu Schmerzen.

Nach dem die Pause keinen Erfolg brachte ging ich zum Orthopäden. Hier wurden als erstes die verschiedenen Tests der Außenrotatoren durchgeführt. Soweit alles schmerzfrei. Mittels Ultraschall wurde dann eine Bizepssehenentzündung diagnostiziert, die Supraspinatussehne war laut Arzt frei und nicht betroffen. Ich nahm ein paar Entzündungshemmende Tabletten, machte weiter Pause und modifizierte mein Krafttraining so weit, dass ich Schulterübungen jeder Art strich, beim Bankdrücken an die Maschine wechselte und sehr kleine Gewichte nahm um die Schulterblätter aktiv die ganze Zeit kontrahieren zu können. Übungen wie Kreuzheben und Rudern gehen problemlos, an Klimmzüge traue ich mich auf Grund der Armstreckung nicht ran.

So trainierte ich mehr oder weniger halbherzig vor mich hin und es trat keine Verbesserung ein. Nebenbei unterhielt ich mich immer wieder mit einem befreundeten Physiotherapeuten und er stellte die Bizepssehnenentzündung infrage. Auch er machte gewisse Rotatorentests und riet mir einen weiteren Arzt aufzusuchen.

Das tat ich im Januar. Auch hier wieder die üblichen Tests, danach ausführliche Ultraschalluntersuchung. Es sieht soweit alles intakt aus. Man kann keine Entzündung an Bizepssehne und Supraspinatussehne erkennen. Darüber hinaus wären die Freiräume eigentlich groß genug. Auf Grund meiner Beschwerden legte er ein Kinesio-Tape (3 Farben) an, was ich ungefähr 6 Tage verwendete. Eine Veränderung spürte ich nicht. Außerdem verschrieb er mir manuelle Therapie.

Von der manuellen Therapie habe ich 2 von 6 Sitzungen hinter mir und weiß nicht was ich davon halten soll. Die Therapeutin machte zunächst wieder die üblichen Tests mit dem üblichen Ergebnis (eigentlich alles ok). Ein Sitzung dauert 20 Minuten und sie versucht dabei die Kapsel zu dehnen. Ihrer Ansicht nach ist die Schulter nicht richtig im Gelenk fixiert. Allerdings geht sie dabei so sanft vor, dass ich kaum glauben kann, dass dies zum Erfolg führt (ich möchte allerdings die Fachkompetenz nicht infrage stellen). Glücklicherweise habe ich nun für die nächsten 2 Termine eine Vertretung, vielleicht merke ich einen Unterschied.

Im Alltag bin ich weitesgehend ohne PRobleme wenn ich gewisse Dinge beachte. Dazu zählt vor allem das Verzichten auf die senkrechte Armstreckung. Also etwas aus einem hohen Regal runter holen traue ich mir mit dem rechten Arm nicht zu. Ansonsten kann ich keine größeren Probleme feststellen. Jedoch bin ich insgesamt eingeschränkt, da ich nicht mehr vernünftig trainieren kann (Bankdrücken mittlerweile auch gestrichen) und ich gewisse Aktionen wie z.B. einen Ball werfen niemals machen würde.

Vor 2 Tagen hatte ich nun die berühmten Schmerzen in der Nacht. Zwar noch erträglich, aber immerhin stärker vorhanden als sonst. Dadurch schließe ich persönlich nun auf eine Einengung in der Schulter und erwäge die Schulterhilfe einzusetzen bevor es zu spät ist.

Ich würde mich freuen wenn mir jemand ein paar Tipps geben könnte. Zu meinem Problem allgemein und dazu ob die SH bei mir ratsam wäre oder nicht.

Danke fürs Lesen
HyEX

P.S. Bin 29 Jahre alt

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Georg
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Re: Schulterhilfe bei mir ratsam?

Beitrag von Georg » 12 Feb 2011 00:49

Hallo HyEX,
Du bist ganz schön geduldig und bescheiden! An Deiner Stelle hätte (und habe!) ich schon längst was unternommen. Ein Problem zu negieren, indem man alles vermeidet, was die Beschwerden heraufbeschwört, ist doch keine Lösung!
Die Physiotherapeutin sagt, die Schulter ist nicht richtig im Gelenk fixiert. Was nun? Schonen? Wird die Strukturen weiter schwächen, also alles andere als eine Besserung bewirken. Also, progressiv an die Sache herangehen! Natürlich mit der nötigen Umsicht, d.h. beobachten und wenn Beschwerden schlimmer werden, vorsichtig sein, ggf. die Tätigkeit, die Beschwerden verschlimmert, meiden. Es kann aber auch sein, daß Beschwerden nur anfangs schlimmer werden ("Erstverschlimmerung"), es danach aber schnell aufwärts geht.
Hat sie Dir schon Übungen gezeigt, die Du selbst ausführen kannst?
Die Symptome deuten schon darauf hin, daß das übliche Problem (schwache Außenrotatoren), wenn auch nur in milder Form (ab 150°) vorliegt. Wenn Du mal gesehen hast, wie jemand mit einem richtigen Impingement den Arm nur bis zur Waagerechten hochbekommt und dann auf die Zehenspitzen steigen muß, um seine Portion Pommes von der Theke des Imbißwagens zu nehmen, dann weißt Du, was ich meine.
Ideal ist, und das sage ich, weil ich sie schon seit Jahren anwende, die Schulterhilfe. Danach kommen neben der Kiesermaschine E5 spezielle Kurzhantel- oder Kabelübungen für die Rotatorenmanschette. Habe ich auch schon alles ausprobiert.
Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich jetzt anfangen, die Außenrotatoren zu trainieren. Darüber hinaus würde ich mir mein Training mal anschauen in Bezug auf Ausgewogenheit. Vorne hast Du nur ein paar Muskeln, Schulter und Brust. Der Rücken ist viel komplexer aufgebaut. Das würde ich beim Training berücksichtigen, indem ich für den Rücken mindestens so viele Übungen wie für die Brust einplanen würde. Außerdem: ohne einen starken Rücken bekomme ich keine starke Brust. Wer sorgt dafür, daß beim Bankdrücken die Schultern unten/hinten bleiben? Trapezius und Lat!

Georg
Anfang 2008: Linke Schulter: Riss lange Bizepssehne, veranlagte (?) Enge im Schulterdach, Einengung/Entzündung Supraspinatussehne.
Nov 2010: SH-Trainingsgewicht: 8 kg. Keine Schulterprobleme.
Krafttraining ohne Einschränkungen möglich, vermeide Nackendrücken/-ziehen.
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